Nutzung & Funktionalität
Es wird Zeit, die Biene fliegen zu lassen. Im übertragenen Sinne versteht sich. Also mache ich mich auf die Suche nach dem An-Schalter auf der Unterseite, die wie folgt aussieht:
Kaum sind alle Schalter umgelegt, strahlt mich der Roboter mit weiß-leuchtenden Augen an. Ob neben dem freundlichen Gesicht auch der Rücken zu entzücken weiß? Denn um die Steuerung zu verstehen, nehme ich die Tasten unter die Lupe.
Die Funktion der jeweiligen Taste ist dank des Symbols schnell ersichtlich. Nach jedem Tastendruck blinken die Augen des Roboters zur Bestätigung. Nicht erschrecken: Nach ca. 2 - 5 Minuten (je nachdem, welche Schalter umgelegt sind) ohne jegliche Interaktion schaltet er in eine Art Stand-by-Modus. Dabei werden die Augenlichter ausgeschaltet, um Batterie zu sparen. Sobald man jedoch eine beliebige Steuerungstaste drückt, erwacht die Biene wieder zum Leben.
Steuerung & Funktionen
So weit, so gut, denke ich und will ans Eingemachte: Wild tippe ich auf den Tasten herum und gebe eine Strecke vor, bei dem jedes Navigationssystem kapitulieren würde. Die Biene lässt sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und fährt gekonnt alles ab. Nach jedem ausgeführten Befehl stoppt sie für einen kurzen Moment, bevor sie die nächste Aktion beginnt. Der Bodenroboter kann eine Spitzengeschwindigkeit von 65 mm pro Sekunde erreichen, muss sich also keine Sorgen um Punkte in Flensburg machen. Ein Schritt vorwärts bzw. ein Schritt rückwärts entspricht dabei einer zurückgelegten Strecke von ca. 15 cm. Bis zu 200 Kommandos kann der Bee-Bot laut Hersteller abspeichern und ausführen. Habe ich das geprüft? Natürlich! Und ja, es sind tatsächlich 200 Befehle.
Ist die Befehlsfolge zu Ende, bleibt er stehen. Nun kann ich ein weiteres Kommando eingeben. Dieses überschreibt aber nicht das zuvor eingegebene Kommando, sondern wird an dieses angehängt. Wichtig deshalb: Bei einer neuen Strecke nicht, wie ich, vergessen, den „alten“ Befehl zu löschen (X-Taste), sonst wird die Biene zur Falschfahrerin.
Ein kleiner Nachteil hierbei ist, dass ich die eingegebenen Befehle nicht sehen kann. Meine Fehler fallen mir daher erst auf, als der Lernroboter schon in Aktion ist und plötzlich falsch abbiegt. Die Fehlerkorrektur ist ebenfalls etwas beschwerlich, denn ich kann eine einzelne falsche Tasteneingabe nicht gezielt verbessern. Der alte Befehl muss komplett gelöscht und der neue Befehl komplett neu eingetippt werden. Je komplexer oder umfangreicher die Anweisungen für die Biene sind, desto komplizierter wird die ganze Geschichte. Um dieses Manko zu umgehen und den Überblick zu behalten, notiere ich mir die Fahrstrecke auf einem Zettel.
Genau an dieser Stelle zeigt sich, warum der Bee-Bot laut Hersteller für Kinder der Altersspanne 4 - 9 Jahre geeignet ist. Der Roboter an sich bietet zwar keine unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen an, doch mit ein bisschen Kreativität kann das Niveau so angepasst werden, dass sowohl Kindergarten- als auch Schulkindern ihren Spaß haben:
- Zubehör: Kaufen oder basteln Sie Zubehör, wie bspw. Hindernisse, um das Navigieren herausfordernder zu gestalten. Tipp: Im Betzold-Blog finden Sie eine kostenlose Downloadvorlagemit Motiven für ein Spielmatte.
- Aufgabenstellung: Der Weg zum Ziel kann leicht („Bringe den Bee-Bot von Punkt A zu Punkt B“) oder schwer („Erreiche Punkt B, fahre dabei keine Rechtskurve und überquere nicht das Feld in der Mitte“) sein.
- Tricks: Den Bee-Bot einfach mal verkehrt herum aufstellen, sodass man spiegelverkehrt denken muss.
Aber zurück zur Bedienung: Das Fahrgeräusch ist zwar hörbar, als störend nehme ich es aber nicht wahr. Etwas nervig ist da schon eher das akustische Signal, welches der Roboter bei jedem Tastendruck von sich gibt. Dieses kann ich aber glücklicherweise einfach abschalten. Übrigens: Ich habe den Lernroboter sowohl auf einem glatten Holztisch, als auch auf einem leicht gekräuselten Teppichboden getestet, und mit beiden Oberflächen kam er gut zurecht.
Wie bereits erwähnt, ist die Biene ein analoger Lernroboter. Dennoch werden Sie in den bekannten App-Stores eine Bee Bot-App finden, bei der man die virtuelle Biene in verschiedenen Umgebungen (Schneelandschaft, Garten etc.) zum Ziel führen muss. Die Steuerung im Spielsystem ist dabei identisch mit der analogen Steuerung. Der Bee-Bot und die App sind jedoch nicht miteinander verküpfbar und völlig unabhängig voneinander zu betrachten.
Zusatzfunktionen
Nachdem ich die Steuerung gemeistert habe, widme ich mich den Zusatzfunktionen. Denn neben der Möglichkeit, den Bee-Bot fahren zu lassen, soll man die Richtungstasten auch mit einer 2-sekündigen Sprachaufnahme belegen können. Gedacht, getan – ich gebe der Pausen-Taste eine personalisierte Nachricht mit – und es funktioniert: Bei jedem Pausen-Kommando ertönt nun ein „Haaaalt, Stopp!“
Meine eben aufgesprochene Tonaufnahme ist klar und deutlich zu hören. Während des Tests hatte ich einen zweiten (angeschalteten) Bee-Bot auf dem Tisch stehen. Als mein Test-Bee-Bot auf diesen zufährt, erklingt plötzlich die Stimme seines Kollegen und grüßt „Hallo”. Bee-Bots (und auch Blue-Bots) erkennen sich nämlich, sobald sie sich in nächster Nähe befinden, untereinander und spielen einen Standard-Ton oder eben eine personalisierte Aufnahme ab. Eine sehr süße Idee!