Bewegungspausen: 5 Ideen für Spiele und Übungen
Bewegungspausen sind wie das dynamische oder bewegte Sitzen Teil des Konzepts der bewegten Schule. Sie kommen besonders an Grundschulen, aber auch unabhängig davon zum Einsatz.
Bewegung als Grundbedürfnis, besonders von Kindern, hat neben gesundheitlichen Vorteilen auch positive Auswirkungen auf das Lernen. Hier haben wir für Sie weitere Infos und praktische Ideen für Spiele und Übungen für die Grundschule zusammengestellt.
Was sind Bewegungspausen?
Bewegungspausen sind kurze Unterbrechungen des regulären Unterrichts, wo sich die Schülerinnen und Schüler im Klassenraum nach längerem Sitzen und eher theoretischen Unterrichtsphasen bewegen, auflockern und entspannen können. Fitnesselemente, Bewegungsspiele, -geschichten und -lieder, Massagen, Entspannungsübungen, Gleichgewichts- und Koordinationsübungen sind mögliche Bestandteile einer Bewegungspause.
Warum sind Bewegungspausen im Unterricht so wichtig?
Bewegungspausen haben einen positiven Effekt auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sowie die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler. Das bewirkt weniger Unterrichtsstörungen und eine angenehme Lernatmosphäre. Darüber hinaus führt Bewegung zu
- Stressabbau
- Muskelaufbau
- Kräftigung des Knochengerüsts
- Aktiver Stoffwechsel
- beugt Übergewicht vor
- Stärkung des Immunsystems
- Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems
- Verbesserung der Gehirnfunktionen
Wann sollte eine Bewegungspause gemacht werden?
Bewegungspausen können ein regelmäßiges Element von Unterrichtsstunden sein. Besonderer Bedarf besteht, wenn Sie bemerken, dass die Kinder unruhig werden oder sich nicht mehr konzentrieren können:
- Zur Aktivierung bei mangelnder Konzentrationsfähigkeit und Müdigkeit.
- Zur Auflockerung und Stressabbau, z. B. nach Klassenarbeiten und anstrengenden Arbeitsphasen.
- Zur Entspannung, z. B. am Ende des Schultags.
Bewegungsspiel mit Musik:
Hier kann die ganze Klasse mitmachen. Benötigt wird nur Musik und ein Gerät zum Abspielen.
So funktioniert’s:
Das Spiel besteht aus zwei Phasen:
Phase 1: Die Musik läuft und alle Kinder dürfen sich frei im Klassenraum bewegen. Hopsen, Tanzen, Gehen oder Hüpfen – alles ist erlaubt, solange es nicht zu wild wird und Verletzungsgefahr besteht.
Phase 2: Sie beenden die Musik und stellen den Kindern eine Aufgabe, bei der sie sich z. B. dehnen, mit anderen Kindern interagieren, ihren Gleichgewichtssinn oder die Geschicklichkeit trainieren.
Beispiele:
- Dreimal von einem Bein auf das andere hüpfen und dabei mit der rechten Hand den linken Fuß und mit der linken Hand den rechten Fuß berühren.
- Auf einem Bein stehen und hüpfen oder klatschen.
- Zehnmal von den Ballen auf die Zehenspitzen wippen.
- Mit den Hüften kreisen.
- Mit den Fingerspitzen versuchen, die Zehen zu berühren.
- Den Oberkörper nach unten hängen lassen und mit dem Kopf nicken und ihn von rechts nach links drehen, um den Nacken zu lockern.
Nach der Übung machen Sie die Musik wieder an und die Kinder bewegen sich weiter im Klassenzimmer bis zur nächsten Pause.
Ich packe meinen Koffer (mit Bewegungen)
Das Spiel kann sowohl mit der gesamten Klasse wie auch in kleineren Gruppen gespielt werden. Die Kinder stellen sich im Kreis im Klassenraum auf.
So funktioniert`s:
Genau wie bei der bekannten Version von „Ich packe meinen Koffer“, sollen sich die Kinder die Handlungen der anderen Gruppenmitglieder merken, nachmachen und ein neues Element hinzufügen – nur, dass hier keine Wörter in den Koffer kommen, sondern Bewegungen.
Ein Kind beginnt z. B. mit den Worten „Ich packe meinen Koffer und nehme einen Hampelmann mit.“ Das Kind macht die passende Bewegung dazu. Das nächste Kind wiederholt die erste Bewegung und fügt eine neue hinzu. So geht es immer weiter. Wer einen Fehler macht, scheidet aus dieser Runde aus und darf sich setzen.
Bewegungsmemo
Hier ist ein gutes Erinnerungsvermögen gefragt, um alle Bewegungspaare zu finden.
So funktioniert’s:
Zwei Schüler/innen gehen kurz vor die Tür. Die anderen finden sich zu Paaren zusammen und überlegen sich je eine gemeinsame Bewegung, z. B. eine Standwaage, einen Froschsprung oder einen Hampelmann. Damit diese Phase nicht zu lange dauert und keine Bewegungen doppelt sind, können Sie Bewegungskärtchen oder die bei Betzold erhältlichen Holzscheiben mit Bewegungen vorbereiten und an die Paare austeilen.
Nun stellen sich die Schülerinnen und Schüler im Raum verteilt auf und die Beiden vor der Tür werden hereingerufen. Immer, wenn sie auf einen Mitschüler/eine Mitschülerin zeigen, führt dieser/diese die Bewegung aus. Jeder/jede hat pro Runde zwei „Aufdeckversuche“, dann ist der/die Mitschüler/in dran. Ist ein Bewegungspaar gefunden, stellt es sich zu dem/der „Entdecker/in“. Gewonnen hat, wer am Ende mehr Paare gefunden hat.
Kinderyoga
Nicht immer brauchen Schülerinnen und Schüler schnelle und aufregende Spiele. Diese sind gut zur Auflockerung nach Phasen, in denen sich die Kinder länger konzentrieren mussten. In anderen Situationen sind ruhige Bewegungspausen zur Entspannung die bessere Wahl.
Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer setzen dabei auf Kinderyoga. Besonders, wenn Sie die Übungen regelmäßig durchführen, z. B. einen Sonnengruß als tägliches Ritual, kommen die Kinder schneller zur Ruhe. Nach einer kurzen Yoga-Einheit sind sie entspannter und können sich wieder besser auf den Unterricht konzentrieren.
In unserem Interview mit Kinderyogalehrerin Claudia Rühle erhalten Sie weitere spannende Infos und Ideen.
Massagegeschichte: Im Wald
Hier arbeiten die Schülerinnen und Schüler in Paaren zusammen und massieren sich abwechselnd den Rücken. Wer massiert wird, darf sich auf einen Hocker oder rittlings auf einen Stuhl setzen und die Augen schließen. Sie erzählen eine Geschichte über die Ereignisse im Wald, die die massierenden Kinder mit passenden Berührungen auf dem Rücken der Mitschülerin oder des Mitschülers begleiten.
Softbälle haben einen hohen Aufforderungscharakter und das Spiel mit Ihnen fördert Motorik und Koordination. Großes Plus: Körpertreffer tun nicht weh! Welche Softbälle für Ihren Bedarf am besten passen, erfahren Sie in der Betzold Beratung: Welche Softbälle für Kinder?
Weitere Spiele für die Bewegungspause:
Aktivierungsspiele oder Energizer sind kleine Energieschübe für den Unterricht. Hier finden Sie Spiele zum Kennenlernen und zur Gruppenbildung:
Kennenlernspiele für den Schulanfang in der Grundschule:
Wenn sich die Kinder entspannen sollen, ist eine Fantasiereise genau das richtige:
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