Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Anschaffung digitaler Geräte für den Unterricht
Corona hat es uns vor Augen geführt: Wer keinen Zugang zu Computer und Internet hat, hat es wahrhaftig schwer. Das ist vor allem für Schülerinnen und Schüler ein Problem, die ohne Zugang eventuell gar keine Möglichkeit haben, die Hausaufgaben zu erhalten und zu erledigen oder am Homeschooling teilzunehmen. Wie werden diese Schüler nicht abgehängt und was passiert, falls trotz Maßnahmen und Vorkehrungen erneute Schulschließungen auf uns zukommen?
Eine wichtige Maßnahme ist die Stärkung der digitalen Bildung an Schulen. Die Ausstattung mit Geräten ist dabei eine Grundvoraussetzung. Es stellt sich aber noch eine Reihe weiterer Fragen, die eine Entscheidung über eine Anschaffung digitaler Geräte begleiten sollten:
1. Geräte:
Welche Geräte sollten angeschafft werden?
Besonders interessant für den Unterricht sind mobile Endgeräte wie Tablets oder Laptops, da sie von den Schülern auch mit nach Hause genommen werden können. Tablet-Computer, wie das Microsoft Surface, können per Touchscreen über Finger oder Pen sowie eine angeschlossene Tastatur bedient werden.
Was müssen diese Geräte können? Was ist essentiell und was nicht notwendig?
Hier sind wahrscheinlich Gespräche mit unterschiedlichen Stakeholdern nötig, z. B. Klassen- und Fachlehrerinnen und -lehrer, IT-Administratoren usw.
2. Infrastruktur:
Welche Infrastruktur ist notwendig?
Viele Schüler mit vielen Computern benötigen eine solide und verlässliche WLAN-Verbindung mit ausreichend Bandbreite. Bei technischen Problemen oder für generelle Unterstützung ist es sinnvoll, Beziehungen zu IT-Experten zu haben.
Wo werden die Geräte verstaut? Wo werden sie aufgeladen?
Denken Sie an Platz im Klassenzimmer: Sollen die Geräte im Klassenzimmer aufbewahrt werden, benötigen Sie spezielle Tablet- oder Laptop-Locker, also Schränke oder Boxen mit Auflade- und Abschließmöglichkeiten.
Wer sollte sicherstellen, dass die Geräte immer einsatzbereit sind?
Hier ist eine klare Rollenverteilung, am besten kombiniert mit Checklisten, sehr hilfreich. Die Verantwortung könnte bei der IT (die an Schulen leider selten vorhanden ist), den Fach- oder Klassenlehrkräften oder den Schülern liegen. Vielleicht werden die Rollen auch aufgeteilt. Es ist nur wichtig, dass alle Beteiligten informiert sind und ihre zugewiesene Rolle verstehen.
Gibt es bestimmte Programme, die für bestimmte Fächer unentbehrlich sind?
Hier ist es gut, mit den Fachlehrkräften vor dem Kauf zu sprechen. Kompatibilität zwischen Geräten und Programmen kann eine Rolle spielen, z. B. beim Betriebssystem und den Programmen. Überlegen Sie, ob Programme benötigt werden, die viel Speicherplatz brauchen, oder ob bestimmte Ton-, Video- oder Geschwindigkeitsbedingungen erforderlich sind.
Ist eine ausreichende Internetverbindung vorhanden? Wenn nicht, wie wird das behoben?
Hier ist es wichtig, ungefähr zu wissen, wie viele Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte Zugang zu den jeweiligen WLAN-Verbindungsstellen haben sollten. Stellen Sie sicher, dass ausreichend gut platzierte WLAN-Verstärker angeschlossen oder andere Lösungen vorhanden sind.
3. Sicherheit:
Welche Maßnahmen müssen hier durchdacht, überarbeitet oder erforscht werden?
Hier sind Umfragebögen sinnvoll, um eine „ist/soll“-Auflistung zu erstellen. Man muss nicht alles sofort wissen, man kann kleinere Ziele setzen und sie anschließend abarbeiten.
Welche Gesetze/Regelungen müssen beachtet werden? Welche Programme werden zugelassen und welche nicht? Gibt es Datenschutz-Regelungen?
Hier unterscheiden sich die Antworten je nach Bundesland, Schulsystem und Schule. Einige Hinweise finden Sie im Beitrag „Datenschutz und Datensicherheit beim Arbeiten mit Tablets und Co.“.
4. Meinungen und Einstellungen zum Thema:
Wie ist die generelle Einstellung zu digitalen Medien im Unterricht? Muss vorher Überzeugungsarbeit geleistet werden (z. B. Infoveranstaltungen zur digitalen Transformation)? Welche Ängste oder Bedenken kursieren bei Lehrkräften, Eltern und Schülern? Welche Auswirkungen könnten diese Einstellungen auf die Einführung digitaler Bildung haben?
Es empfiehlt sich, mit Umfragebögen, Infoveranstaltungen und Gesprächen zu arbeiten. Hiermit gewinnt man Eindrücke und Infos, die diese Transformation leichter machen. Versuchen Sie die beteiligten Lehrkräfte, Eltern und Schüler möglichst früh einzubeziehen und sie nicht plötzlich zu überrumpeln. Veränderungen brauchen Zeit und Unterstützung. Hören Sie mögliche Bedenken an und überlegen Sie, wie Sie diese Sorgen beseitigen können.
5. Schulleitung:
Gibt es aktuelle Fördermaßnahmen (z. B. den DigitalPakt)? Welche Bedingungen sind daran geknüpft? Welche Produkte/Geräte/Anschaffungen sind zulässig?
Der DigitalPakt Schule ist eine Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für bestimmte digitale Anschaffungen zu erhalten. Allerdings gibt es auch hier unterschiedliche Regelungen, je nach Bundesland und Anschaffungsart.
Welches Budget steht zur Verfügung? Was ist darin enthalten (z. B. nur die Anschaffung, Trainings- und Wartungsbedarf usw.)? Wer sollte in diese Entscheidung eingebunden werden?
Ein Budget für die Anschaffungskosten alleine wird wahrscheinlich nicht ausreichend sein. Sie werden Lehrerfortbildungen, Infoveranstaltungen, technische Unterstützung, Versicherungs-, Wartungs- und Lizenzkosten sowie Ersatzgeräte einkalkulieren müssen. Wer mitentscheiden sollte, sind Lehrkräfte und Schulleitung, um möglichst viele Wünsche und Verwendungsmöglichkeiten zu berücksichtigen.
6. Lehrkräfte:
Was müssen Lehrkräfte wissen? Haben sie dieses Wissen bereits oder muss es noch erlernt werden? Falls es Bedarf gibt, welche Institutionen bieten passende Trainingseinheiten an?
Lehrkräfte müssen wissen, wie sie die Geräte sinnvoll in ihrem Unterricht einsetzen können. Es ist nicht ausreichend, sie nur mit einem Gerät auszustatten und dann zu erwarten, dass alle Lehrkräfte das von alleine hinbekommen. In manchen Bundesländern gibt es passende Lehrerfortbildungen oder Sie melden sich für eine Fortbildung beim Betzold DIGIBIZ an.
DIGIBIZ: Lernorte für Pädagoginnen und Pädagogen an Schule und Kiga
Online und an unseren digitalen Bildungszentren (DIGIBIZ) in Ellwangen, Berlin und Schaffhausen bieten wir Fortbildungen für Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher zu digitaler Bildung an. Die Inhalte sind praxisnah und orientieren sich an den gültigen Bildungs- bzw. Lehrplänen.
Das aktuelle Kursprogramm und viele weitere Informationen finden Sie hier.
Sie können auch direkt eine individuelle schulinterne Lehrkräftefortbildung an Ihrem Lernort mit uns vereinbaren. Mindestvoraussetzung sind 6 Teilnehmende.
Schreiben Sie ganz einfach Ihre unverbindliche Anfrage und wir erstellen ein individuelles Angebot: [email protected]
Welche Fähigkeiten wichtig sind, können Sie anhand der Broschüre Digitale Kompetenz Lehrender erfahren. Solche unterstützenden Dokumente sind spezielle für Lehrkräfte entwickelt worden und können helfen, sich einen objektiven Überblick zu verschaffen.
7. Schülerinnen und Schüler:
Welches Wissen müssen die Schülerinnen und Schüler haben?
Auch hier sind nützliche Ressourcen entwickelt worden, um die Erwartungen an Schülerinnen und Schüler möglichst gut abzubilden.
Gibt es Fragen, die mit den Eltern geklärt werden müssen?
Es ist ratsam, die Eltern frühzeitig einzubeziehen, da sie auch informiert werden sollten und auch die Möglichkeit haben sollten, Fragen zu stellen oder Unterstützung zu bekommen.
Wie viele Schülerinnen und Schüler benötigen die Anschaffungen? Sind die Anschaffungen für Einzelne, Paare oder Gruppen angedacht?
Natürlich spielen die Zahlen auch eine entscheidende Rolle. Man muss die Anzahl der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie die Anzahl von Räumen oder Bereichen, die abgedeckt werden müssen, in Betracht ziehen, um die Zahl von Anschaffungen und Wartungsbedarf abschätzen zu können.
Falls Sie sich gerade Unterstützung wünschen, schauen Sie unser Kursangebot an. Wie Sie sich für einen DIGIBIZ-Kurs anmelden, sehen Sie hier.
Vielleicht finden Sie einen passenden Kurs. Wir würden uns freuen! Alternativ können Sie sich über mögliche Microsoft Produkte bei Betzold in kurzen Videos informieren.
Benötigen Sie eine Digitalberatung für Ihre Schule?
Die Ausstattung mit digitalen Medien, ein Medienkonzept, das pädagogische und technische Maßnahmen verbindet, sowie regelmäßige Weiter- und Fortbildungen für Lehrkräfte ermöglichen eine gesamtheitliche Integration von digitalen Lösungen.
Wie können diese Maßnahmen für Ihre Schule aussehen?
Für eine umfassende Beratung steht Ihnen die Arnulf Betzold GmbH gerne zur Seite und gestaltet mit Ihnen individuelle, digitale Lösungen für Ihre Schule.
Kontakt:
Arnulf Betzold GmbH
Tobias Koudelka - Projektberater digitale Medien und Lösungen
E-Mail: [email protected]
Ferdinand-Porsche-Str. 6
73479 Ellwangen
E-Mail: [email protected]
Datenschutz
Impressum
Cookies
Ferdinand-Porsche-Str. 6
73479 Ellwangen
E-Mail: [email protected]
Impressum
Datenschutz
Cookies