Educaching – Geocaching mit Bildungsanspruch
Geocaching ist inzwischen ja ziemlich bekannt – aber haben Sie schon etwas von Educaching, der Schnitzeljagd für Wissenshungrige, gehört?
- Was ist Educaching?
- Was benötigen Sie fürs Educaching?
- Welche pädagogischen Ziele können erreicht werden?
- Wie funktioniert die digitale Schatzsuche?
- Was müssen Sie beim Planen eines Educaching-Parcours bedenken?
- Wie lange benötigen Schüler für einen Educache-Parcours?
- Wie viele Schüler können gemeinsam auf die Suche gehen?
- Welche Orte eignen sich fürs Educaching?
Was ist Educaching?
Educaching ist im Prinzip Geocaching mit pädagogischem Anspruch.
Wie beim Geocaching wird vorab ein Behälter, der Cache, in einem Versteck mit einem zu suchenden Gegenstand deponiert. Um dorthin zu gelangen, müssen die Schülerinnen und Schüler einer Spur von Hinweisen folgen. Beim traditionellen Geocaching spricht man bei dieser Variante von einem „Multi-Cache“. Die Positionen der Hinweise und des Ziels sind mit GPS-Daten versehen. Jeder neu entdeckte Hinweis enthält die Koordinaten der nächsten Spur.
Anders als beim Geocaching müssen die Schülerinnen und Schüler an jeder Station eine Aufgabe, ein Rätsel oder eine andere Leistung erbringen, die mit dem jeweiligen Lernziel verbunden ist. Ist diese erfüllt, dokumentieren die Kinder oder Jugendlichen dies z. B. mit einem Foto.
Was benötigen Sie fürs Educaching?
Als Fährtenleger benötigen Sie folgendes Equipment:
- Cache-Behälter, z. B. kleine Dosen, um die Hinweise sicher zu verwahren
- Kärtchen, auf denen GPS-Daten, Hinweise, die beim Finden des nächsten Caches helfen, und die Aufgaben notiert werden
- Inhalt für den Ziel-Cache (traditionell ein Logbuch, in das sich die Finder eintragen und ein Gegenstand, den sie austauschen können)
- GPS-Gerät/Smartphone mit GPS-App
- einen Blick für schöne Versteckmöglichkeiten
Ihre Schülerinnen und Schüler brauchen:
- GPS-Gerät/Smartphone mit GPS-App. Pro Schülergruppe sollte mindestens ein Gerät vorhanden sein. Hier hilft das Prinzip BYOD (Bring your own Device) ;-)
- Fotoapparat (bzw. Smartphone der Schülerinnen und Schüler)
- Papier und Stift (hilfreich beim Lösen mancher Aufgaben)
Neben dem Equipment benötigen die Kinder oder Jugendlichen vorab eine Einführung im Umgang mit dem GPS-Gerät bzw. der GPS-App fürs Smartphone.
Mit Apps wie Biparcours oder Actionbound können Sie Educaching-Rallyes mit Rätseln, Quizfragen und Mini-Spielen erstellen. Die Klasse benötigt zur Absolvierung der Rallye Smartphones oder Tablets.
Welche pädagogischen Ziele können erreicht werden?
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Motivierend:
Steht Educaching auf dem Plan, gehen Ihre Schülerinnen und Schüler gleich viel motivierter an die Sache. Zum einen stellt die Herangehensweise eine Abwechslung zu den üblichen Unterrichtsmethoden dar und ist allein deshalb schon interessant. Außerdem wird der Abenteuer- und Schatzsucherinstinkt, den jeder von uns in sich trägt, angesprochen.
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Spielerisches Lernen:
Das Lösen der Aufgaben mit Rätsel- und Aufforderungscharakter macht den Kindern und Jugendlichen in der Regel großen Spaß.
Das Lernen passiert dabei fast nebenbei. Dadurch, dass die Schülerinnen und Schüler sich die Lösungen aber selbst erarbeiten müssen und Erlebnisse mit dem Gelernten verknüpfen, bleibt alles gut im Gedächtnis haften :) -
Multimedial:
Beim Educaching können Sie Fotos, schriftliche Dokumente, Audiodateien (z. B. MP3-Player im Cache hinterlegen) sowie die authentischen Orte einbinden. Mithilfe von QR-Codes bzw. der Angabe einer direkten URL können Sie der Klasse neben den genannten Dokumenten auch Videos zur Verfügung stellen. Voraussetzung ist natürlich, dass alle ein internetfähiges Smartphone und LTE-Empfang zur Verfügung haben.
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Die authentische Umgebung unterstützt das Lernen:
Die Schülerinnen und Schüler befassen sich bei Educaching beispielsweise mit historischen Ereignissen an genau den Orten, an denen sie sich tatsächlich abgespielt haben. Diese Erfahrung kann ganz anders zum Nachdenken anregen, als bei einer Vermittlung des Themas im Klassenzimmer.
Wie funktioniert die digitale Schatzsuche?
Educaching eignet sich gleichermaßen für jüngere wie ältere Schülerinnen und Schüler. Mit der Art der Aufgaben können Sie den Parcours an die Altersgruppen anpassen.
Genauso finden sich in fast allen Schulfächern Unterrichtsthemen, die sich fürs Educaching eignen.
Was müssen Sie beim Planen eines Educaching-Parcours bedenken?
Die größte Hürde beim Educaching ist sicherlich der hohe Zeitaufwand, den die Vorbereitung zweifellos mit sich bringt. Educaching wird schon deshalb kein alltägliches Unterrichtselement werden – es ist vielmehr ein großes Highlight im Schuljahr :)
- Geeignetes Thema: Unterrichtsthema und Ort sollten zusammenpassen.
- Machen Sie sich mit der Umgebung gut bekannt: Fotografieren Sie geeignete Plätze (= gute Versteckmöglichkeiten, Themenbezug, Orte, die selbst eine Geschichte zu erzählen haben) für Caches.
- Entwickeln Sie Aufgaben zu den Inhalten, die Sie vermitteln möchten.
- Legen Sie die Orte der Caches mit den entsprechenden Koordinaten fest.
- Verstecken Sie die Behälter mit den Aufgaben und Hinweisen an Orten, die die Schülerinnen und Schüler gut finden können. Vergraben und das Verstecken auf Privatgrundstücken sind wie beim Geocaching tabu.
- Machen Sie einen Probelauf, um mögliche Schwierigkeiten und Fehler zu beseitigen.
- Das Educaching kann starten :)
Wie lange benötigen Schülerinnen und Schüler für einen Educache-Parcours?
Die Dauer ist von der Anzahl und Art der Aufgaben abhängig. Am besten gehen Sie den Parcours mit Personen, die die Route nicht kennen, ab. So sehen Sie, wie lange die Testgruppe benötigt, um ans Ziel zu gelangen.
Wie viele Kinder können gemeinsam auf die Suche gehen?
Natürlich kommt es immer darauf an, wie die Aufgaben des Educaches ausgelegt sind. Üblich sind aber kleine Gruppen mit drei bis sieben Personen. So kann jeder mal die Koordinaten des nächsten Caches eingeben und sich gut bei der Lösung der Aufgaben einbringen.
Die Konsequenz aus den kleinen Gruppen ist, dass nicht die komplette Klasse gleichzeitig starten kann. Deshalb sollten Sie den Parcours so anlegen, dass die Schülergruppen an verschiedenen Stationen starten und eine unterschiedliche Reihenfolge durchlaufen. In diesem Fall erhält jede Gruppe z. B. eine Nummer und folgt nur den Koordinaten, die Sie auf den Hinweisen für die jeweilige Gruppe notiert haben.
Das ist nicht möglich, wenn Sie mit dem Parcours auch eine Geschichte erzählen möchten. Hier hilft nur ein versetzter Start, um zu verhindern, dass sich die Gruppen gegenseitig im Weg sind. Oder Sie variieren die Aufgaben ein wenig, die an den Stationen erfüllt werden sollen.
Welche Orte eignen sich fürs Educaching?
Idealerweise findet ein Educache an einem Ort statt, der in einer engen Verbindung zu dem Thema steht, das Sie der Klasse vermitteln möchten. Schön ist, wenn die Plätze, an denen die Aufgaben versteckt sind, zur Lösung beitragen können oder zum Nachdenken anregen. Das kann in Schulnähe oder z. B. im Rahmen einer Exkursion ein weiter entfernter Ort sein. Inzwischen bieten einige Museen und Denkmäler sogar fertige Educaching-Touren mit Bildungsaufgaben an.
Je nach Lernziel eignen sich Orte, die mit historischen und politischen Ereignissen verknüpft sind oder an denen Beispiele für bestimmte Stilepochen zu finden sind. Mit Caches, die bei verschiedenen Pflanzenarten zu finden sind, können Sie beispielsweise auch Themen aus dem Bereich der Botanik behandeln. Sogar für mathematische Themen, wie der Geometrie, finden sich in der näheren Umgebung fast jeder Schule geeignete Beispiele, die beim Educaching entdeckt werden können. Oder Sie stellen Rechenaufgaben, deren Ergebnis die nächsten Koordinaten ergeben.
Möchten Sie mit dem Educaching den Klassenzusammenhalt oder soziale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler stärken, steht die Umgebung etwas weniger im Vordergrund als bei Bildungsthemen. Hier kommt es darauf an, Aufgaben zu stellen, die die Schülergruppen nur gemeinsam lösen können oder die eine Unterstützung anderer Menschen nötig machen.
Es kostet ein bisschen mehr Zeit für die Vorbereitung, aber natürlich können Sie auch Ihre Schülerinnen und Schüler Educaches erstellen lassen. Im Medienpädagogik Praxisblog finden Sie eine gute Anleitung und Hinweise, was dabei zu beachten ist.
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