
Auf Entdeckungstour: Ideen für den Schulgarten

Im Sachkunde- oder Biologieunterricht bietet es sich besonders an, den Unterricht bei passenden Themen nach draußen zu verlegen. Hier stellen wir Ideen für Entdeckungstouren durch den Schulgarten und einige nützliche Ausrüstungsgegenstände vor.
An vielen Schulen haben engagierte Lehrerinnen und Lehrer mit Schülerinnen und Schülern, meist im Rahmen von freiwilligen AGs und Projekten, in den Schulgärten kleine Biotope, wie Schulteiche oder wilde Ecken, geschaffen.
Sie bieten einer Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum. Schon in den kleinsten Tümpeln können Sumpf- und Wasserpflanzen, Amphibien, Insekten, Egel, Schnecken, Kleinstlebewesen und Wasservögel beobachtet werden.
Und auch in naturnahen Schulgärten fühlt sich so manches Wildtier wohl: Igel, Vögel, verschiedene Insekten- und Spinnenarten finden dort Unterschlupf. Toll finden wir auch, dass diese Orte zudem als Lernort außerhalb des Klassenzimmers und als Erholungsort zur Verfügung stehen. Dabei leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung von Schülerinnen und Schülern für Umwelt- und Naturschutzthemen.
Vorteile von Entdeckungstouren durch den Schulgarten
Ideen und Projekte für den Schulgarten
Rallye durch den Schulgarten
Eine Schulgarten-Rallye verbindet Bewegung mit Naturerkundung und fördert das forschende Lernen. Neben Pflanzen und besonderen Orten im Garten können auch Lebensräume von Tieren oder ökologische Zusammenhänge eingebunden werden.
Zunächst überlegen Sie sich, welche Pflanzen und Orte sich als Stationen für die Rallye eignen. Wenn die Kinder in Zweier- oder Dreierteams zusammenarbeiten, sollten es etwa 15 Stationen sein. Auf einem Laufbogen notieren Sie die Fragen zu den jeweiligen Stationen. Dabei können verschiedene Frage- und Aufgabenformate genutzt werden:
- Wissen abfragen: Wie heißt diese Pflanze?
- Sinne aktivieren: Wie riecht diese Pflanze? Beschreibe den Duft oder vergleiche ihn mit etwas Bekanntem.
- Forschen & Beobachten: Welche Insekten sind auf dieser Blüte zu sehen? Notiere oder zeichne deine Entdeckung.
- Ökologische Zusammenhänge erkennen: Gibt es Pflanzen im Schulgarten, die als Nahrung für Tiere dienen? Welche Tiere könnten sie nutzen?
- Kreativität fördern: Sammelt Blätter mit unterschiedlichen Formen und strukturiert sie nach Größe oder Muster.
Jetzt kann es losgehen: Die Gruppen starten an verschiedenen Stationen und arbeiten sich im Uhrzeigersinn durch den Parcours. Zum Abschluss könnten die Teams ihre spannendste Entdeckung präsentieren oder gemeinsam Ideen entwickeln, wie der Schulgarten noch weiter verbessert werden kann. So wird die Rallye nicht nur zu einem Naturerlebnis, sondern auch zum Ausgangspunkt für zukünftige Projekte.
Pflanzen künstlerisch darstellen – Natur und Kunst verbinden
Das Projekt eignet sich auch für den Kunstunterricht und schult gleichzeitig die genaue Beobachtungsgabe der Schülerinnen und Schüler..
Die Schülerinnen und Schüler dürfen sich ihre Lieblingspflanze im Schulgarten aussuchen und zeichnen oder gestalten diese. Als stabile Unterlage kann ein Zeichenbrett oder eine Staffelei dienen.
Dabei können sie verschiedene Techniken ausprobiert werden:
- Detailstudien mit Bleistift: Feine Strukturen von Blättern, Blüten oder Wurzeln werden präzise skizziert.
- Aquarell oder Wasserfarben: Farbverläufe und Schattierungen bringen die Pflanze lebendig aufs Papier.
- Frottage-Technik: Durch das Abreiben von Blattstrukturen mit Wachsmalstiften entstehen spannende Muster.
- Collage aus Naturmaterialien: Blätter, Blüten oder Rindenstücke können in die Kunstwerke integriert werden.
Fotosafari – Die Tierwelt des Schulgartens entdecken
Mit einer Fotosafari wird der Schulgarten zum spannenden Forschungsgebiet. Die Kinder fotografieren mit Tablet oder Smartphone Tiere, die ihnen im Schulgarten begegnen. Am besten findet die Fotosafari an verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Tageszeiten statt, um möglichst viele Krabbler, Hüpfer und Vögel vor die Linse zu bekommen.
Nach der Erkundung werden die Bilder im Klassenzimmer gesichtet und analysiert:
- Bestimmung der Tiere: Mit Hilfe von Bestimmungsbüchern oder Apps finden die Kinder heraus, welche Tiere sie fotografiert haben.
- Vergleich der Entdeckungen: Gibt es Unterschiede zwischen den Tageszeiten oder bestimmten Gartenbereichen?
- Kreative Gestaltung: Die Fotos können zu einem digitalen Naturlexikon oder einer Ausstellung mit kurzen Steckbriefen zu den entdeckten Tieren verarbeitet werden.
Wenn keine Möglichkeit zum Fotografieren besteht, können die Kinder die Tiere auch zeichnen und beschreiben.
Neue Biotope anlegen
Mit einfachen Mitteln lassen sich im Schulgarten neue Lebensräume gestalten, die Tieren Unterschlupf und Nahrung bieten. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler, wie wichtig auch kleine Naturräume für das ökologische Gleichgewicht sind.
Mögliche Biotop-Projekte:
- Totholzhaufen: Äste und Laub schichten, um Unterschlupf für Igel, Käfer und Amphibien zu schaffen.
- Steinhaufen: Eine Ansammlung aus Steinen bietet Wärmeplätze für Eidechsen und Verstecke für Insekten.
- Wildblumenwiese: Ein Bereich mit heimischen Wildblumen lockt Schmetterlinge, Bienen und andere Bestäuber an.
- Mini-Teich: Eine kleine Wasserstelle (z. B. aus einer alten Wanne) kann Libellen, Fröschen und Vögeln als Lebensraum dienen.
- Insektenhotel oder Nistkasten: Insektenhotels oder Nistkästen eignen sich besonders gut für handwerkliches Arbeiten mit der Klasse und fördern das Bewusstsein für den Artenschutz.
Wetterstation im Schulgarten
Die Kinder beobachten und dokumentieren das Wetter über mehrere Wochen:
- Messungen: Temperatur, Windrichtung, Niederschlag mit einfachen Geräten (Thermometer, Regenmesser, Windfahne)
- Beobachtungen: Wie verändert sich das Wetter im Laufe des Tages? Wie wirkt sich das Wetter auf Pflanzen und Tiere aus?
- Vergleiche: Gibt es Unterschiede zwischen sonnigen und schattigen Bereichen im Schulgarten?
Ausrüstung für Naturentdecker
Klemmbrett
Sollen die Schülerinnen und Schüler Beobachtungen notieren, ist eine robuste Schreibunterlage unerlässlich.
Lupe
Um Dinge an Ort und Stelle genauer betrachten zu können, ist eine Lupe ideal. Mit einer Stiellupe können beispielsweise Details von Pflanzen vergrößert werden. In Becher- oder Dosenlupen können Insekten beobachtet werden. Hier ist es wichtig, dass Sie die Kinder auf einen vorsichtigen Umgang mit den Tieren hinweisen, die danach wieder in die Freiheit entlassen werden.
Taschen-Mikroskop
Wenn die doppelte, fünf- oder achtfache Vergrößerung der Lupen nicht ausreicht, kommen Mini-Mikroskope ins Spiel: Die handlichen, robusten Mikroskope können problemlos mit in die Natur genommen werden und verfügen meist über eine Lichtquelle, die das Beobachten erleichtert. Baumrinde, Blattläuse auf einem Blatt oder andere Pflanzenteile können mit ihnen vergrößert werden.
Insektenfänger
Sollen Insekten z. B. in einer Becherlupe beobachtet werden, sollten die Kinder sie möglichst sanft einfangen. Hier hilft ein Insektenfänger. Übrigens auch eine lohnenswerte Anschaffung für alle, die Hausspinnen ungern im eigenen Zuhause haben und ihnen einen Umzug nahelegen möchten …
Fernglas
Was tschilpt denn oben in der Birke? Ist der Nistkasten schon belegt? Bewegt sich beim frisch angelegten Laubhaufen etwa schon ein Igel? Für solche Beobachtungen ist ein Fernglas perfekt.
Bestimmungsbücher
Nun ist die Pflanze entdeckt, der Vogel vor der Linse oder das Insekt vor der Lupe. Nach dem Beobachten kommt das Bestimmen. Für die Pflanzen- und Tierwelt gibt es hier einige gute Bücher. Vorab sollten die Kinder allerdings lernen, wie man sie benutzt. Nach welchen Merkmalen sind die Pflanzen und Tiere aufgelistet? Wie finde ich sie möglichst schnell?
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