Gleichgewichtssinn: Schüler in Balance
Bessere Noten und eine positive Lernatmosphäre durch Gleichgewichtstraining
Rund zwei Drittel aller Grundschüler sind aus dem Gleichgewicht – und zwar wortwörtlich!
Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler des interdisziplinären Projekts „Schnecke – Bildung braucht Gesundheit I“. 2007 bis 2009 nahmen über 7000 hessische Schüler verschiedener Schulformen und Altersstufen an der durch das hessische Kultusministerium in Auftrag gegebenen Querschnittstudie teil.
Das Hauptaugenmerk bei der Evaluation lag auf den drei Wahrnehmungssystemen Hören und Lärmprävention, Sehen und Gleichgewicht. Bei den Gleichgewichtstests wiesen 66% der teilnehmenden Grundschüler leichte Auffälligkeiten, 5% sogar stark auffällige Ergebnisse auf.
Schlechtere Noten durch mangelndes Gleichgewicht
Die Frage, ob sich Sinnesbeeinträchtigungen auch auf die schulischen Leistungen auswirken, stellte eine zentrale Fragestellung der Studie dar. Um das Leistungsvermögen der Schüler zu charakterisieren, wurden die Noten in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sport unter die Lupe genommen.
Das Ergebnis: Die Leistungen von Schülern mit auffälligen bis stark auffälligen Gleichgewichtsproblemen fielen in den untersuchten Fächern durchschnittlich um über eine halbe Notenstufe schlechter aus (Deutsch: 0,7 Notenstufen schlechter, Sport und Mathematik: 0,6 Notenstufen schlechter).
Haben Kinder Probleme mit dem Gleichgewicht, kann dies also nicht nur allein zu Schwierigkeiten beim Balancieren, der Haltung und allgemein der Körperwahrnehmung führen – die Kinder haben es auch in der Schule schwerer.
Gleichgewichtsfertigkeiten sind trainierbar
Da die Ergebnisse der Studie klar darlegten, dass Handlungsbedarf besteht, ging die Studie in die zweite Runde. 2010 bis 2012 rückten im Rahmen von „Schnecke – Bildung braucht Gesundheit II“ auf den bisherigen Erkenntnissen aufbauende Fragestellungen in den Vordergrund:
Kann ein regelmäßiges Training während der Schulzeit die Gleichgewichtsfertigkeiten beeinflussen und welchen Einfluss hat dies auf das Leseverständnis, die Rechtschreibfähigkeit, Rechenfähigkeit, Grob- und Feinmotorik und die sozial-emotionale Kompetenz.
An der Studie beteiligten sich 27 Klassen der zweiten Klassenstufe. Darunter bildeten 10 die Kontrollgruppe, die im Gegensatz zu den anderen 17 Klassen keine gezielte Gleichgewichtsförderung erhielten. Der Studienzeitraum betrug 18 Monate.
Über den Vormittag verteilt machten die Schüler für insgesamt etwa 15 Minuten angeleitete Gleichgewichtsübungen, die sie durch eigenständig organisierte Trainingseinheiten ergänzen konnten.
Die Resultate der Evaluation fielen positiv aus: Durch die Balance- und Bewegungsübungen verbesserten sich die Gleichgewichtsfertigkeiten der Schüler im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich.
Aber nicht nur das: Auch bei der Lese- und Rechenfähigkeit stellten die Wissenschaftler eine bezeichnende, in der Rechtschreibung eine leichte Steigerung fest. Das Training wirkte sich zudem positiv auf die feinmotorischen Fähigkeiten und die Hand-Auge-Koordination der Kinder aus.
Für die Lehrerinnen und Lehrer der Klassen zeigte sich schon nach der Hälfte der Zeit, dass ihre Schüler konzentrierter und ruhiger arbeiten konnten. Und was besonders wichtig ist: Alle meldeten zurück, dass ihre Klassen Freude am Training hatten und keine wertvolle Lernzeit verloren ging. Das Training hatte auch einen positiven Einfluss auf das Klassenklima.
In unserem zweiten Blogbeitrag zum Thema Gleichgewicht "Gleichgewichtssinn trainieren" finden Sie einige Trainingsideen.
Bildung kommt ins Gleichgewicht
Um das Gleichgewicht zu trainieren, muss das Gleichgewichtsorgan sozusagen mit Bewegungsabläufen „gefüttert“ werden :)
In den an der Studie „Schnecke – Bildung braucht Gesundheit II“ teilnehmenden Klassen wurde das für alle Schulformen und Klassenstufen geeignete Bewegungsprogramm „Bildung kommt ins Gleichgewicht“ von Dorothea Beigel® eingesetzt. Es ist auf das ebenfalls markenrechtlich geschützte Programm „Von Anfang an im Gleichgewicht“ für Vorschulkinder abgestimmt.
Bei „Bildung kommt ins Gleichgewicht“ handelt es sich um ein fünfstufiges Bewegungsprogramm – jeder der fünf Stufen sind wiederum Übungen für fünf Unterrichtsstunden zugeordnet. Pro Stunde beschränkt sich der Zeitaufwand auf ein bis drei Minuten.
Je langsamer die Übungen ausgeführt werden, umso besser ist ihre Wirkung. das regelmäßige Wiederholen dient wiederum der Vertiefung und Verinnerlichung der Bewegungsabläufe – und damit einer nachhaltigen Wirkung. Vielen Übungen sind kleine Reime zugeordnet. Das Sprechen während einer Übung fördert ein regelmäßiges Ein- und Ausatmen.
Ziel der Programme ist natürlich eine gezielte und sensomotorische Förderung der Kinder, aber v. A. auch der Spaß an den Übungen! So ist es zu erklären, dass sich nicht nur die Leistungen, sondern auch die Lernatmosphäre verbesserte.
Lehrerinnen und Lehrer, die das Angebot nutzen möchten, steht mit dem Poster-Kalender „Bildung kommt ins Gleichgewicht: „Guten Morgen, liebes Knie“. Ein Gleichgewichtsprogramm zur Lernunterstützung“ von Dorothea Beigel eine Anleitung mit übersichtlichen Darstellungen und einem Begleitheft zur Seite.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Vorträge und Workshops zu buchen und sich von geschulten Dozentinnen und Dozenten in die Arbeit mit dem Kalender einweisen zu lassen und zusätzliche Hintergrundinfos zu erhalten. Wie Sie mit den Dozentinnen und Dozenten in den verschiedenen Bundesländern Kontakt aufnehmen können, erfahren Sie hier.
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