Unterrichtsmethoden: Das Gruppenpuzzle
Das Gruppenpuzzle ist eine gute Methode, um neue Themen zu erarbeiten und gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl der Schülerinnen und Schüler durch kooperatives Lernen zu stärken. In diesem Beitrag zeigen wir, wie diese Methode funktioniert, welche Vorteile sie bietet und geben praktische Tipps für die Umsetzung.
Was ist ein Gruppenpuzzle?
Das „Gruppenpuzzle“ (engl. „Jigsaw Technique“) ist eine Unterrichtsmethode bei der Schülerinnen und Schüler kooperativ in Gruppen zusammenarbeiten. Jedes Gruppenmitglied bearbeitet einen Teilbereich des Hauptthemas. Durch neues Mischen der Gruppen wird der Wissensstand gezielt ausgetauscht, optimiert und dann besprochen.
Die Schülerinnen und Schüler schlüpfen so abwechselnd in die Rolle des Lernenden und des Lehrenden. Am Ende sind die verschiedenen Teile des Themas wie bei einem Puzzle zusammengefügt worden, sodass alle Gruppen der Klasse einen fundierten Gesamtüberblick über das Thema besitzen.
Das Gruppenpuzzle im Unterricht
Die Bezeichnung als Gruppenpuzzle deutet es schon an: Verschiedene Teile eines Hauptthemas müssen im Rahmen einer Gruppenarbeit zusammengefügt werden, sodass am Schluss für alle das komplette Bild zu erkennen ist.
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Thema aufteilen
Dazu muss das Hauptthema erstmal gesplittet werden. Das Gruppenpuzzle eignet sich deshalb besonders bei Unterrichtsthemen, die gut in Teilbereiche mit ähnlichem Umfang aufgeteilt werden können.
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Zeitbedarf
In einer Einzelstunde ist ein Gruppenpuzzle eher für darin bereits geübtere Klassen und weniger komplexe Themen geeignet. Damit die Zeit nicht zu knapp wird, ist eine Doppelstunde besser geeignet.
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Zeitplan
So oder so sollten Sie einen groben Zeitplan erstellen, der festlegt, wie viel Zeit die Schülerinnen und Schüler maximal für die einzelnen Phasen haben.
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Anzahl der Gruppen sowie der Schülerinnen und Schüler
Die Anzahl der Gruppen entspricht der der Thementeilbereiche. Danach werden die Schülerinnen und Schüler auf die Gruppen aufgeteilt. In jeder Gruppe sollten gleich viele Lernenden sein – am besten sind 4 bis 6 pro Gruppe. Geht die Zahl in der Klasse nicht so perfekt auf, können Sie Unterthemen auch doppelt besetzen.
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Rolle der Lehrkraft
Beim Gruppenpuzzle nehmen Sie als Lehrerin bzw. Lehrer nur eine unterstützende Rolle im Hintergrund ein. Sie stehen für Fragen zur Verfügung und helfen, v. a. bei Klassen, die noch unerfahren mit dieser Arbeitsmethode sind, bei Bedarf weiter.
Das Gruppenpuzzle Schritt für Schritt
1. Bevor es losgeht:
- Teilen Sie das Thema in Teilbereiche auf.
- Stellen Sie Materialien zu jedem Unterthema zusammen.
- Informieren Sie Ihre Schülerinnen und Schüler über den Ablauf des Gruppenpuzzles und den Zeitplan.
- Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler Gruppentische in der Anzahl der Themenbereiche bilden.
- Teilen Sie die Schülerinnen und Schüler in Gruppen ein. Hier finden Sie Spiele zur Gruppenbildung.
2. Überblick geben:
Bevor die Gruppenarbeit startet, ist es sinnvoll, der Klasse zur Orientierung eine grobe Übersicht über das Thema zu geben.
3. Selbstständiges Arbeiten in der Stammgruppe
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in Gruppen zusammen. Alle erhalten einen Arbeitsauftrag und Materialien, mit denen sie sich über das zugeteilte Unterthema informieren können. Die Lernenden erarbeiten sich in dieser Phase zunächst selbstständig Wissen über ihre Themenbereiche.
Sie bestimmen beispielsweise die wichtigsten Begriffe, erläutern deren Bedeutung und beantworten von Ihnen formulierte Fragen zu ihrem Material.
4. Gemeinsames Arbeiten in den Expertengruppen
Nun ändert sich die Gruppenzusammensetzung: Die Schülerinnen und Schüler, die an denselben Themenbereichen gearbeitet haben, die Experten, setzen sich zusammen. Damit jeder weiß, wohin er muss, ist es hilfreich, die Themen und Tische zu nummerieren.
In den Expertengruppen vertiefen die Schülerinnen und Schüler durch gemeinsames Diskutieren und das Beantworten von Fragen ihr individuelles Wissen. Sie können Fehler, Wissenslücken und Missverständnisse korrigieren.
In Schritt 3 und 4 erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler ein Puzzleteil des Themas, das sie danach den anderen vermitteln.
5. Experten vermitteln ihr Wissen in den Stammgruppen
Jetzt geht es wieder zurück in die ursprünglichen Stammgruppen. Hier darf nun jeder der Teilbereich-Experten sein Wissen mit den anderen Gruppenmitgliedern teilen, sodass am Ende alle über das gesamte Thema informiert sind.
Um das Thema zu festigen, bearbeiten alle Gruppenmitglieder im Anschluss Aufgaben und Fragestellungen zum gesamten Thema.
Jede Gruppe kann nun die einzelnen Puzzleteile zu einem kompletten Puzzle zusammensetzen.
6. Gemeinsames Abschlussgespräch
Zurück im Klassenverband können noch abschließende Fragen besprochen und evaluiert werden, wie die Methode funktioniert hat und was man verbessern könnte.
Vorteile der Gruppenpuzzle-Methode
- Schülerinnen und Schüler können sich nicht hinter der Leistung anderer verstecken.
- Sie trainieren sowohl das eigenständige Arbeiten wie auch das Lernen in Gruppen
- Sie tragen die Verantwortung, ihre Gruppe gut über das eigene Teilgebiet zu informieren.
- In der Expertengruppe erhalten auch schwächere Schülerinnen und Schüler die wichtigsten Informationen zu ihrem Thema und können ihrer Gruppe das Wissen erfolgreich vermitteln.
- Das selbstständige Arbeiten und die Erfolge bei der Wissensvermittlung schaffen Selbstbewusstsein.
- Die Gruppenarbeit fördert die sozialen Kompetenzen der Schüler. Nur gemeinsam kann ein gutes Ergebnis erzielt werden!
- Die Schülerinnen und Schüler üben, sich einzubringen, zu kommunizieren, zu diskutieren und am gemeinsamen Erarbeiten von Lösungen.
- Das Vermitteln des eigenen Wissens vertieft den Lerneffekt.
- Alle Schülerinnen und Schüler verfolgen ein gemeinsames Ziel, das sie nicht im Wettstreit mit den anderen, sondern nur in Zusammenarbeit mit ihnen erreichen können. So wird auch das Klassenklima positiv beeinflusst.
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