Leseförderung an Schulen
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Wenn die Freude am Lesen bereits durch Eltern und Verwandte vermittelt wird, die ihren Kindern vorlesen, sie mit geeignetem Lesestoff versorgen und auch selbst gerne lesen – kurz gesagt Lese-Vorbilder sind – können Kinder davon nur profitieren. Aber auch in der Schule muss Lesen nicht immer mit Leistungssituationen verbunden sein.
Wir haben deshalb ein paar Anregungen zu kleinen Buchprojekten und großem Lesespaß zusammengetragen, die Ihren Schülern den Zugang zur Bücherwelt erleichtern sollen und Lesefreude durch kleinere Projekte und Unternehmungen entstehen lassen:
10 Tipps zur Leseförderung in Ihrer Klasse
1. Besuch der Stadtbücherei
Beim Besuch der Stadtbücherei können sich die Kinder einen Bücherei-Ausweis ausstellen lassen. Der Ausweis ist für Kinder und Jugendliche meist kostenlos. Hier finden sich in der Regel nicht nur aktuelle Kinder- und Jugendbücher, sondern auch Zeitschriften, Hörbücher, DVDs und häufig auch die Möglichkeit, E-Books herunterzuladen.
2. Buchvorstellungen
„Und was liest du gerade“? Die Empfehlungen von Freunden sind oft die besten und die, denen Kinder am liebsten folgen! Kurze Buchvorstellungen der Lieblingsbücher, evtl. auch der Lieblingszeitschrift oder dem Buch, das zuletzt gelesen wurde, inspirieren die Mitschüler. Außerdem kann ganz nebenbei trainiert werden, Kritik zu üben und kleine Vorträge vor der Klasse zu halten.
3. Lesung
Auf Initiative von Stiftung Lesen, Deutsche Bahn Stiftung und DIE ZEIT findet jährlich am dritten Freitag im November der bundesweite Vorlesetag statt.
In Kindergärten, Bibliotheken, Schulen und vielen anderen Orten lesen an diesem Tag Menschen, die Spaß am Vorlesen haben, anderen vor. Ihre Begeisterung steckt an: Rund 800 000 Vorleserinnen und Vorleser nehmen inzwischen als Vorlesende oder Zuhörer teil.
Vielleicht gibt es auch an Ihrer Schule Schülereltern, Kolleginnen und Kollegen, die Freude daran haben, die Schülerinnen und Schüler mit einer Vorlese-Aktion zu überraschen und die Begeisterung fürs Lesen mit lustigen, außergewöhnlichen oder auch schrägen Geschichten zu wecken!
Auf www.vorlestag.de finden Sie alle Informationen rund um den Vorlesetag.
4. Leserolle
Eine Leserolle ist der mit der Zeit oft meterlange, in Form von Bildern, Texten und Collagen, zu Papier gebrachte „Leseweg“ eines Buches. Er kann Angaben zum Buchinhalt, ein Glossar für neue oder wichtige Begriffe, Landkarten, die die Handlungsorte zeigen, Kommentare zu Lieblingsstellen oder Briefe an Autor und Romanfiguren enthalten.
Die Bücher suchen sich die Schüler selbst aus; Inhalte werden zum Teil vorgegeben (z. B. Zeitplan, Buchbewertung, Inhaltsangaben, Selbsteinschätzungsbogen), zum Teil von den Kindern ausgewählt. Die Anfertigung der Rollen eignet sich gut als Langzeithausaufgabe, die Lesekompetenz schafft und Lesefreude vermittelt – denn je länger die Rolle wird, umso motivierender ist das Weiterlesen!
5. Lesenächte
Schulen können Lesenächte in Kooperation mit Bibliotheken organisieren oder sie in den eigenen Räumlichkeiten stattfinden lassen. Mit bequemen Sitzgelegenheiten, Kissen, Tüchern und der passenden Beleuchtung wird eine gemütliche Atmosphäre erzeugt. Dann braucht es nur noch ein Thema, um das sich die Geschichte drehen soll, die Sie oder die Kinder sich gegenseitig vorlesen.
Im Anschluss kann dann gemeinsam über das Gehörte diskutiert werden. Die Erzählungen können auch durch Aktionen ergänzt werden, bei denen die Kinder selbst kreativ werden (z. B. ein Schattenspiel zur Geschichte, Umdichtung des Endes der Geschichte oder Ideen für eine Fortsetzung). Zum Ausklang bietet sich vor dem Schlafengehen noch etwas Schmökern an. Besonders geeignet ist die Lesenacht für die Klassenstufen eins bis sechs.
6. Büchertauschregale
In vielen Städten gibt es inzwischen Büchertauschregale. Das Prinzip ist einfach: Man stellt ein Buch ins Regal und darf ein anderes mitnehmen. Vielleicht steht auch eines dieser Regale in Ihrer Stadt oder es besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit Ihrer Klasse ein Regal im Klassenzimmer einzurichten.
7. Hitliste
Die Erstellung einer Hitliste eignet sich gut als Halbjahresprojekt für fünfte bis zehnte Klassen. Es werden ein oder zwei Genres (oder andere Kategorien wie Jugendbuchpreisträger oder Lieblingsautoren) ausgewählt, zu denen jeder Schüler ein Buch liest. Gemeinsam können die Bewertungskriterien (z. B. ist das Buch lustig, spannend, gut lesbar usw.) und eine Bewertungsskala (z. B. Schulnoten, Punktesystem) festgelegt werden. Dann kann es ans Lesen und Bewerten gehen. Zum Abschluss ist eine angeleitet Diskussion über die Bewertungen und die Eindrücke der Schüler sinnvoll.
Die Jugendlichen können so ein Bewusstsein für Literatur entwickeln und lernen über Bücher zu kommunizieren.
8. Bücher zählen
Gerade als Leseanfänger sind Kinder zu Recht sehr stolz auf die ersten Bücher, die sie von Anfang bis Ende selbst durchgelesen haben. Für die Schüler ist es dann sehr motivierend, wenn sie diese Leistung sichtbar machen können. Die Kinder erhalten ein Blatt mit einem aufgedruckten, gefüllten Bücherregal. Immer wenn sie ein Buch gelesen haben, dürfen sie in ihrem gedruckten Regal eines der Bücher ausmalen.
Hier haben wir ein Arbeitsblatt zum Ausdrucken für Sie vorbereitet:
9. Autorenbesuch
Das Treffen mit einer Autorin oder einem Autor, deren bzw. dessen Bücher man im Unterricht gelesen hat, ist ein besonderes Erlebnis für Schüler. Neben einer Lesung und einer kleinen Autogrammstunde kann mehr über die Arbeit eines Schriftstellers erfahren werden, wie man auf die Ideen zu den Büchern kommt, welche Bücher sie oder er selbst gerne liest oder wie man die Entscheidung für ein bestimmtes Genre trifft. Eine Autorenbegegnung kann beispielsweise über den Friedrich-Bödecker-Kreis organisiert werden.
10. Vorlesepausen
Vorlesepausen können regelmäßig ein- oder zweimal pro Woche stattfinden. In der Regel lesen ältere Schülerinnen und Schüler den Jüngeren Kurzgeschichten, Märchen oder Lieblingsstellen aus Büchern vor. Die Vorlesenden trainieren ihre Lesefähigkeit und vermitteln den Jüngeren Lesefreude.
Wir wünschen allen überzeugten und künftigen Leseratten und Bücherwürmchen viel Lese-Spaß!
Häufig gestellte Fragen zum Thema "Leseförderung"
Was ist Leseförderung?
Leseförderung beinhaltet sowohl die Förderung der Lesefähigkeit wie auch die Vermittlung von Lesefreude. Wenn Kinder und Jugendliche mit Motivation und Spaß lesen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie dauerhaft und viel lesen und so ihre Lesekompetenz verbessern.
Warum ist Leseförderung so wichtig?
Leseförderung soll die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen steigern, da diese wesentlich zur gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe beträgt. Eine gute Lesekompetenz ist nötig, um gute schulische Leistungen und Abschlüsse zu erzielen und in Folge dessen, bessere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt zu haben.
Wie kann man die Lesekompetenz fördern?
- Bibliotheksbesuche
- Buchvorstellungen
- Vorlesen
- Leseecke einrichten
- Leseprojekte in den Unterricht integrieren
- Autorenlesung
- Büchertauschregal
- Leseclub
- Lesenächte
- Vorlesepausen
Quellen
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