Der letzte Tag vor den Ferien
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Das letzte Stündlein (vor den Ferien) hat geschlagen: Die letzten Arbeiten sind geschrieben, die Noten abgegeben (was auch vielen Schülern nicht verborgen geblieben ist) und die Sommerferien sind fast angebrochen – aber eben nur fast. Was tun, wenn vor den Sommerferien eigentlich nichts mehr zu tun ist?
Falls Sie hier kurz vor den Weihnachtsferien reinschauen, finden Sie in diesen Blog-Beiträgem weihnachtliche Anregungen:
Haben Sie schon einen Plan, wie Sie die letzten Tage und Stunden mit Ihren Klassen gestalten werden?
Für die Schüler ist der Druck verschwunden. Sie schalten langsam, aber zielstrebig in den Ferienmodus um und lassen sich dabei nur schwer stoppen.
Ein Phänomen, das zunehmend auch bei den Eltern zu beobachten ist: Ein, zwei Tage vor Ferienbeginn stellen viele Lehrkräfte eine starke Häufung plötzlicher Erkrankungen, Geburtstage (oder Beerdigungen) 90-jähriger Großmütter oder unentschuldigtes Fehlen fest. Hinter diesem mysteriösen Schülerschwund stecken oft billigere Flüge, Unlust auf Ferienverkehr oder schlicht eine Urlaubsverlängerung.
Einmal erwischt, hört man dann oft: „Aber vor den Ferien ist doch die Luft raus, da passiert doch nichts mehr“.
Mal ganz davon abgesehen, dass die Schulpflicht solche Aktionen zu einer mit Bußgeldern belegten Ordnungswidrigkeit macht (ade Flug-Schnäppchen) und es den anderen Schülern gegenüber ungerecht ist, kann in der Vorferienzeit durchaus noch etwas passieren!
Wenn Sie die Zeit nicht nur absitzen, Filme zeigen und Galgenmännchen spielen möchten, bis die Zeugnisse endlich ausgeteilt werden, haben wir hier ein paar Tipps für Sie:
Die letzte Schulwoche
Wir können uns vorstellen, dass es nach der Abarbeitung der letzten Klausurstapel und der Notenvergabe nicht unbedingt einfach ist, sich nochmal aufzuraffen und ein kreatives und interessantes Vorferienprogramm anzubieten. Erschwerend kommt hinzu, dass Sie Ihre Schüler, die sich gedanklich bereits in die Ferien verabschiedet haben, ziemlich begeistern müssen, um ihre Motivation und Konzentration nochmals zu bündeln.
Auf der anderen Seite gibt es kaum eine bessere Zeit für besondere Aktionen als jetzt! Fachlehrerinnen und -lehrer, die sonst jede Stunde benötigen, um ihren Unterrichtsstoff durchzubekommen, sind nun in der Regel allzu gern bereit, Stunden abzutreten. Die Planungs- und Organisationsarbeit sollten Sie ohnehin bereits im Vorfeld erledigt haben. Vielleicht können Sie ja noch Kolleginnen und Kollegen dafür begeistern, sich zu beteiligen und die Arbeit aufzuteilen.
Haben Sie in Ihrer Schreibtischschublade schon Ideen für passende Aktionen? Wenn nicht, auch nicht tragisch. Wir helfen gerne aus:
1. Der Wandertag
„Och nö, nicht wandern!“ Darauf haben Schüler nie Lust, Proteste sind vorprogrammiert und diese zu überwinden ist anstrengend.
Da der Sinn eines Wandertags in erster Linie jedoch nicht das Wandern selbst ist, sondern der durch das gemeinsame Erlebnis geförderte Teamgeist, spricht nichts dagegen, ihn etwas aufzupeppen (und vielleicht kündigen Sie keinen Wandertag, sondern lieber einen Gemeinschafts- oder Klassentag an …).
Manche Klassen sind, je nach Alter, durch Ziele des Wandertags wie Schwimmbäder, Kletter- oder Wildtierparks, Abenteuerspielplätze oder Grill-Picknicks zu motivieren. Auch klassische Highlights wie eine Höhlentour können begeistern, da nur noch wenige Kinder solche Ausflüge mit ihren Eltern unternehmen.
In der online verfügbaren Broschüre „Sicherheit und Gesundheit in Schulen. Mit der Schulklasse sicher unterwegs“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung erhalten Sie relevante Informationen über die Sicherheitsaspekte, die während eines Ausflugs beachtet werden sollten.
Beim Wandertag gilt aber ebenso: „Der Weg ist das Ziel“. Deshalb sollte dieser nicht langweilig werden. Bauen Sie lieber nicht darauf, dass es die Natur allein schafft, die Schüler zu begeistern ;-)
Sie können die Kinder beispielsweise auf eine Natur-Rallye mit Mut- und Wissenstests schicken oder eine Schnitzeljagd zum Ausflugsziel planen, bei der die Kasse an jeder Station gemeinsam ein Rätsel oder eine Aufgabe lösen muss.
Die coolere Variante ist das Educaching – eine Art Geocaching mit Bildungsanspruch. Hier kommen auch ältere Schüler auf ihre Kosten. Inzwischen gibt es entsprechende Apps für das Smartphone, die teure GPS-Geräte ersetzen. Oder Sie verlegen den Tag aufs Wasser und unternehmen eine (geführte) Kanutour.
Verhelfen Sie dem Wandertag aus der Buh-Ecke und lassen Sie sich etwas Besonderes einfallen!
2. Fachbezogene Projekte und alternative Methoden
„Spielen wir heute was?“, „Schauen wir einen Film?“ – es gehört einiges an Willenskraft dazu, sich vom leichten Weg abzuwenden, den Ihnen Ihre Schüler nur allzu gern vorschlagen. Mit unterrichtsbezogenen Themen machen Sie sich weit weniger beliebt. Mit etwas Kreativität kann es aber gelingen, die Stimmung zu drehen:
Die Zeit vor den Ferien bietet Ihnen die Möglichkeit, ganz unabhängig vom Lehr- bzw. Bildungsplan, eigene Vermittlungswünsche abzuarbeiten oder alternative Lehrmethoden zu testen. In den Fächern Deutsch und Englisch können Sie mit den Schülern beispielsweise Lektüren lesen, die sonst nicht behandelt würden, im Fach Musik Musikrichtungen, Bands oder Musikstücke thematisieren, für die sich die Schüler begeistern können. Vielleicht wollten Sie auch schon längst mit Ihren Schülern einen kleinen Workshop für „Kreatives Schreiben“ abhalten, die Schüler ein spannendes Thema mit Hilfe eines Gruppenpuzzles erarbeiten lassen oder ein Planspiel abhalten. Jetzt ist die Zeit dazu!
3. Projektwoche
Mit Unterstützung der Schulleitung und des Kollegiums können Sie statt der üblichen kleinen Projektthemen ein schulumfassendes Projekt planen, z.B. „Schule als Staat“ oder die Projektwoche unter ein gemeinsames Leitthema stellen (hier scheint derzeit „Europa“ ein Modethema zu sein, möglich wären auch „Kommunikation“, „Alte und neue Medien“, „Gesund und munter“, „Grenzen überwinden“, „Eine grüne Woche“ …).
4. Klassenzeitung
Was die Abschlussjahrgänge können, können die Jüngeren (mit Ihrer Hilfe) schon lange! Erst müssen Ideen für den Inhalt gesammelt werden, dann geht’s ans Verteilen der Aufgaben: Wer schreibt Artikel, führt Interviews, macht Fotos und organisiert die Sprüche- und Witzeseite.
In regelmäßigen Redaktionssitzungen wird der Stand der Dinge besprochen und diskutiert, was auf den Titel kommt, wie ein Impressum aussehen muss oder welche Gruppe die Beiträge Korrektur liest. Dann geht die Zeitung in den Druck und die Schüler können das Ergebnis ihrer gemeinschaftlichen Leistung in Händen halten. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass man in diesem Moment kaum stolzer und motivierter sein kann :)
Suchen Sie für Ihre Klasse vielleicht noch ein kleines "Mitgebsel", z.B.zum Ende der Grundschulzeit? Im Beitrag "Abschiedsgeschenke für Ihre Schüler" stellen wir Ihnen "Friendship Bags" vor. Die sind schnell gemacht und verbreiten viel Freude :)
Tipps und Ideen für die letzte Stunde vor den Ferien
Gleich ist es geschafft und Sie können sich endlich ein bisschen Zeit zum Durchatmen gönnen.
Das gilt auch für die Schüler: Die Stimmung könnte kaum besser sein (abgesehen vielleicht von den Kandidaten, denen die Zeugnisausgabe noch etwas schwer im Magen liegt).
Eine prima Voraussetzung also für einen gelungenen Abschluss des Schuljahres!
1. Ermutigungsübung
Eine prima Idee haben wir im Blog „mutigeschule“ (Eintrag vom 29. Juli 2012) entdeckt: Die Schüler sollen folgende Fragen für sich beantworten und notieren:
- Was kannst du gut? Was gelingt dir gut?
- Welche Talente hast du?
- Welche Eigenschaften magst du selbst an dir?
- Was unterscheidet dich (positiv) von anderen?
- Wofür erhältst du positive Rückmeldung?
Nicht Wenige werden sich der schwierigen Aufgabe, sich über die eigenen Stärken klarzuwerden, zum ersten Mal stellen. In einer zweiten Runde setzen sich die Schüler in kleinen Gruppen zusammen und ergänzen die Stärkenlisten gegenseitig. Besonders nach der Zeugnisausgabe motiviert diese Übung die Kinder und Jugendlichen und entlässt sie mit einem positiven Gefühl in die Ferien!
2. Internationales Frühstück
Das gemeinsame Frühstück ist in vielen Klassen ein fester Bestandteil des Vorferienprogramms und immer wieder nett. Wenn das Übliche aber doch zu öde wird, ist es Zeit für ein bisschen Abwechslung.
Die Schüler teilen sich in kleine Gruppen auf und bekommen jeweils ein Land zugeteilt. Sie sollen ländertypische Frühstücks-Spezialitäten ausfindig machen und diese zum Frühstück mitbringen (z.B. Earl Grey und Orangenmarmelade aus England, Croissants und Baguette aus Frankreich, Pancakes und French Toast aus Amerika …).
Bevor es soweit ist, sollten Sie noch einen Blick auf die Rechercheergebnisse werfen, damit die mitzubringende Menge stimmt, nicht zu viel Geld ausgegeben wird und es nicht nur Brotbeläge mit Süßigkeiten gibt.
3. Spieleklassiker mal anders
Wenn’s denn doch Spiele sein sollen, lässt sich so mancher Klassiker fachspezifisch umwandeln. Möglich sind z.B. Tabu, Montagsmaler oder Activity. Hier müssen lediglich die gesuchten Begriffe angepasst werden. Wenn Sie mehr Zeit investieren möchten, sind auch Quizspiele nach dem Vorbild von „Wer wird Millionär“ denkbar, bei denen die Schüler aus mehreren unterrichtsbezogenen Lösungen die richtige wählen müssen.
4. Rätselrunde
Kennen Sie Lateral- oder Ja/Nein-Rätsel? Oder vielleicht die etwas morbide Kartenspiel-Variante „Black Stories“? Falls ja, prima, denn mit diesen Rätseln können Sie Ihre Klasse kurz vor Schluss nochmals kreativ werden lassen. Falls nicht, auch nicht schlimm, denn das Prinzip ist schnell erklärt: Sie selbst sind der Spielleiter, die Klasse wird in zwei Gruppen eingeteilt.
Sie lesen der Klasse eine der kurzen Geschichten vor, die Schüler müssen nun erraten, was passiert ist. Die Teams sind abwechselnd an der Reihe und stellen reihum Fragen, die von Ihnen mit Ja oder Nein beantwortet werden und tasten sich langsam an die richtige Antwort heran. Sobald Sie eine Frage verneinen, sind die Mitglieder des anderen Teams an der Reihe. Das Team, das des Rätsels Lösung aufdeckt, gewinnt.
Als Grundlage können Sie entweder die angesprochene Kartenspiel-Serie verwenden oder auf Beispiele aus dem Internet zurückgreifen.
Das Betzold Blog-Team wünscht schöne, erholsame Ferien!
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