Zum ersten Mal Mentor/in an der Schule
Das Referendariat ist für angehende Lehrerinnen und Lehrer eine prägende Zeit. Zu den wichtigsten Ansprechpersonen zählen nun die Fachleiterinnen und Fachleiter am Studienseminar und die Mentorinnen und Mentoren an der Schule.
Auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger bekommen häufig erfahrene Lehrkräfte als Mentor/innen zur Seite gestellt, die sie in der Anfangszeit unterstützen.
Sie haben das verantwortungsvolle Amt einer Mentorin bzw. eines Mentors übertragen bekommen und suchen nach Tipps, wie Sie es bestmöglich ausüben können? Dann haben wir hier einige Infos und Anregungen!
- Was ist ein Mentor/eine Mentorin?
- Wann kann ich Mentor/in werden?
- Gibt es Weiterbildungen für Mentor/innen?
- Wird die zusätzliche Arbeit vergütet?
- Welche Aufgaben erwarten mich als Mentor/in?
- Wie äußere ich Kritik?
- Was tun, wenn Schwierigkeiten auftreten?
- Wie sollte ein Mentor/eine Mentorin nicht sein?
- Welche Vorteile bringt die Aufgabe mit sich?
Was ist ein Mentor/eine Mentorin?
Das Mentoring im Schulbereich umfasst die Betreuung von angehenden Lehrerinnen und Lehrern (im Referendariat oder Quer- bzw. Seiteneinsteiger/innen) durch erfahrene Lehrkräfte. In der Regel unterrichten Sie mindestens ein Fach, das auch der/die Mentee unterrichtet. Manche Bundesländer/Schularten/Schulen bieten kein Mentorensystem an.
Das Mentoring im Schulbereich umfasst die Betreuung von angehenden Lehrerinnen und Lehrern (im Referendariat oder Quer- bzw. Seiteneinsteiger/innen) durch erfahrene Lehrkräfte. In der Regel unterrichten Sie mindestens ein Fach, das auch der/die Mentee unterrichtet. Manche Bundesländer/Schularten/Schulen bieten kein Mentorensystem an.
Wann kann ich Mentor/in werden?
Es ist nicht notwendig, dass Sie die Fachleitung Ihres Fachs innehaben. Um die Aufgabe erfüllen zu können, sollten Sie im Idealfall aber schon etwas Erfahrung im Lehrberuf gesammelt haben. In Zeiten von Lehrermangel kann es aber sein, dass Ihre Schulleitung Sie bereits in Ihren ersten Berufsjahren als Mentor/in einsetzt.
Es ist nicht notwendig, dass Sie die Fachleitung Ihres Fachs innehaben. Um die Aufgabe erfüllen zu können, sollten Sie im Idealfall aber schon etwas Erfahrung im Lehrberuf gesammelt haben. In Zeiten von Lehrermangel kann es aber sein, dass Ihre Schulleitung Sie bereits in Ihren ersten Berufsjahren als Mentor/in einsetzt.
Gibt es Weiterbildungen für Mentor/innen?
Die Möglichkeiten zur Vorbereitung sind nicht überall gleich: In einigen Bundesländern werden Weiterbildungen an den Studienseminaren angeboten. Häufig müssen sich angehende Mentorinnen und Mentoren ihre Infos aber aus dem Internet und dem Kollegium zusammensuchen. Klare Vorgaben und Regelungen werden oft vermisst.
Die Möglichkeiten zur Vorbereitung sind nicht überall gleich: In einigen Bundesländern werden Weiterbildungen an den Studienseminaren angeboten. Häufig müssen sich angehende Mentorinnen und Mentoren ihre Infos aber aus dem Internet und dem Kollegium zusammensuchen. Klare Vorgaben und Regelungen werden oft vermisst.
Wird die zusätzliche Arbeit vergütet?
Mehr Geld gibt es in der Regel nicht, aber in einigen Bundesländern erhalten Sie Entlastungsstunden für Ihren Mehraufwand.
Mehr Geld gibt es in der Regel nicht, aber in einigen Bundesländern erhalten Sie Entlastungsstunden für Ihren Mehraufwand.
Welche Aufgaben erwarten mich als Mentor/in?
Kurz gesagt, helfen Sie Ihrem/Ihrer Mentee bei organisatorischen Fragen und unterstützen ihn/sie auf dem Weg zu einem eigenverantwortlichen Unterricht. Dabei liegt Ihre Aufgabe darin, Denkanstöße zu geben, Reflexionsprozesse anzustoßen und Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Schritt für Schritt können Sie Ihren Schützling an seine Aufgaben heranführen und ihm/ihr immer mehr Eigenverantwortung übertragen.
Hier einige konkrete Punkte, die Sie erwarten.
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Organisatorisches:
Sie helfen Ihrem/Ihrer Mentee, sich in der Schule und im Kollegium zurechtzufinden. Eine Liste, welche Fragen dabei wahrscheinlich aufkommen, finden Sie im Beitrag „Neu an der Schule“. -
Stundenverlaufspläne, Unterrichtsentwürfe ansehen und besprechen:
Dabei sollten Recherche, Materialien, Unterrichtsideen und Methoden durch den Mentee erbracht werden. Sie übernehmen nur die Feinabstimmung. -
Gegenseitiges Hospitieren:
In der ersten Phase hospitiert Ihr/e Mentee bei Ihnen, später wechseln Sie in die Zuhörerrolle. Nach den Hospitationsstunden ist es sinnvoll, etwas Zeit für die Besprechung einzuplanen. -
Classroom Management:
Gerade im Bereich des Classroom Managements, besonders dem Umgang mit Unterrichtsstörungen, benötigen die Junglehrerinnen und -lehrer häufig noch Unterstützung, da dieser Teil im Studium oft zu kurz kommt und praktische Erfahrungen fehlen.
Wichtig dabei ist: Sollte es in einer Stunde mal nicht gut klappen, greifen Sie besser nicht direkt ein, sondern sprechen es nach der Stunde an, um die Autorität des/der Mentee/s vor der Klasse nicht zu untergraben. -
Regelmäßiger Austausch:
Für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer ist es hilfreich, wenn Sie evtl. einmal pro Woche einen festen Termin einstellen, in dem man sich austauschen kann, Fragen stellt und über etwaige Probleme redet. So fällt nichts unter den Tisch und ein offener Austausch stärkt das gegenseitige vertrauensvolle Verhältnis. -
Austausch mit Seminarfachleiter/innen und Kolleginnen und Kollegen, die Ihre/n Mentee ebenfalls unterrichten.
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Unterrichtsbesuche:
Üblicherweise nehmen Sie an den Unterrichtsbesuchen teil, können die Note aber nicht beeinflussen. -
Gutachten:
Das abschließende Gutachten erstellt in der Regel die Schulleitung. Da diese aber selten intensiv an der Betreuung beteiligt ist, sind Ihre Ausführungen dafür maßgeblich. -
Unterstützung bei schwierigen Gesprächen:
Zu Beginn können Sie Ihren Schützling bei Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern oder Eltern unterstützen. -
Unterstützung bei der Vorbereitung und Auswertung von Lernerfolgskontrollen.
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Abgrenzung:
Sie sind Ausbildungslehrer/in, aber kein Kindermädchen: Bei manchen Mentees ist es auch wichtig, Grenzen zu ziehen, damit sie selbstständiger werden und sich mehr zutrauen. Am Ende muss er oder sie in der Lage sein, alleine und ohne Stützräder vor der Klasse zu stehen und guten Unterricht zu halten. -
Wertschätzende Kommunikation:
Eine kollegiale Zusammenarbeit und eine wertschätzende Kommunikation sind die Basis für ein erfolgreiches Mentoring :)
Wie äußere ich Kritik?
Es sind oft die ersten eigenverantwortlichen Stunden, deshalb ist es normal, dass noch nicht alles rund läuft. Versuchen Sie die Kritik so zu vermitteln, dass Ihr/e Mentee konstruktiv mit ihr umgehen kann und sich nicht abgewertet fühlt.
Richten Sie den Blick nicht nur auf das, was schlecht läuft, sondern zeigen Sie auch Stärken auf. Erfolgserlebnisse können die angehenden Lehrerinnen und Lehrer motivieren und dabei helfen, ihre Potenziale zu erkennen. Wenn nicht das Gefühl aufkommt, dass man alles falsch macht, ist die Bereitschaft, auch Kritik anzunehmen und umzusetzen, höher.
Was tun, wenn Schwierigkeiten auftreten?
Mögliche Probleme können in der Qualität des Unterrichts, dem eigenverantwortlichen Handeln, dem Zeitmanagement, der sozialen Kompetenz oder Integration in das Kollegium liegen.
Bei Problemen ist ein guter Austausch zwischen allen Beteiligten wichtig. In erster Linie sollte das Gespräch mit dem/der Mentee gesucht werden. Kann das Problem nicht gelöst werden oder es treten keine Verbesserungen ein, sollten Sie den Kontakt mit anderen Kolleginnen und Kollegen, die den/die Mentee unterrichten, der Schulleitung, den Seminarfachleiter/innen und, falls vorhanden, dem Tutor/der Tutorin am Seminar suchen.
Ziel aller Beteiligten ist es, die Mentees am Ende des Referendariats zu einem eigenverantwortlichen Unterricht zu befähigen.
Wie sollte ein Mentor/eine Mentorin nicht sein?
In Foren für Lehrerinnen und Lehrer geistern einige abschreckende Berichte über das Verhältnis von Referendarinnen und Referendaren zu ihren Mentorinnen und Mentoren herum. Diese sind natürlich subjektiv, aber zusammenfassend kann man sagen, dass diese Mentor/innentypen nicht gut ankommen:
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Der „Ich tue nur das Allernötigste“-Typ:
Taucht bei den Unterrichtsbesuchen auf, macht ein, zwei Kommentare zu den Verlaufsplänen, ist sonst aber nicht ansprechbar und kümmert sich nicht um seine Schützlinge. -
Der „So wie ich es mache, ist es richtig“-Typ:
Mentor/innen, die ihren Mentees den eigenen Stil aufdrängen wollen, verhindern die Entwicklung der Lehrerpersönlichkeit ihrer Schützlinge. -
Der „Von Anfängern lass ich mir doch nichts sagen“-Typ:
Entweder ist dieser Typ sehr von sich und seinen Methoden überzeugt oder er verschließt sich aus Unsicherheit vor neuen Ansätzen. So oder so verhindert diese Haltung ein konstruktives Miteinander. -
Der „Kannst du mir das mal kopieren“-Typ:
Lehrerinnen und Lehrer in der Ausbildung sind keine Hilfskräfte, sondern gleichwertige Kolleginnen und Kollegen.
Welche Vorteile bringt die Aufgabe mit sich?
Natürlich ist der Zeitaufwand, den ein Mentoring mit sich bringt, nicht zu unterschätzen. Vor allem zu Beginn, und abhängig von der Selbstständigkeit des/der Mentee/s, kann schnell mehr Zeit anfallen. Doch es gibt auch Vorteile:
- Aus dem Studium oder der vorherigen Tätigkeit bringen die Auszubildenden neue Ideen und Herangehensweisen mit, von denen Sie profitieren können.
- Wenn Sie die Klasse zusammen mit Ihrem/Ihrer Mentee unterrichten, bleibt Zeit für individuelle Betreuung von Schülerinnen und Schülern und mehr eigene Vorbereitungszeit, wenn er/sie die Klasse komplett eigenverantwortlich übernimmt.
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