Nachhaltigkeit in Kindergarten und Kita
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet Nachhaltigkeit im Kindergarten?
Nachhaltigkeit bedeutet mehr als das Einsparen von Energie und das Vermeiden von Abfall. Gerade im Elementarbereich gehört im Rahmen der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) auch das Vermitteln eines achtsamen Umgangs mit unserer Umwelt zu den Kenntnissen, die bereits Kindergartenkindern vermittelt werden. Naturbeobachtungen helfen den Kindern außerdem dabei, den respektvollen Umgang mit unserem Ökosystem zu verinnerlichen.
Warum ist Nachhaltigkeit wichtig für Kinder?
Das Kennenlernen einer nachhaltigen Lebensweise und deren positiver Einfluss auf die Umwelt sind wichtig, um Kindern die Auswirkungen ihres eigenen Handelns auf ihre Lebenswelt zu verdeutlichen. Wer weiß, wie schädlich oder gut etwas ist, kann sich im nächsten Schritt auch dagegen oder dafür entscheiden.
Wie erklärt man Nachhaltigkeit kindgerecht?
Nah an der Lebenswelt der Kinder sollte das gemeinsame Erarbeiten des Begriffs Nachhaltigkeit sein. Zusammen mit Erzieherinnen und Erziehern werden Ressourcen wie Wasser, Lebensmittel, Energie und Natur erforscht und mit Beobachtungen und Experimenten greifbar gemacht.
Wie wird Bildung für nachhaltige Entwicklung im Alltag umgesetzt?
Viele Bereiche im Alltag von Kindergärten und Kitas eignen sich, um Nachhaltigkeit zu vermitteln: gemeinsames Kochen, Abfallprojekte, Upcycling-Bastelideen, Begegnungen mit der Tier- und Pflanzenwelt und auch kleine naturwissenschaftliche Experimente vermitteln den Kindern die vielschichtigen Herausforderungen, mit denen unser Ökosystem täglich konfrontiert wird.
Tipps für einen nachhaltigeren Alltag in Kiga und Kita
Eine kindgerechte Bildung für nachhaltige Entwicklung birgt für pädagogische Fachkräfte zunächst eine große Frage: Wie kann dieser große Themenbereich in kleinere Lerneinheiten unterteilt werden?
Zunächst steht die Auseinandersetzung mit dem Alltag in der Einrichtung im Vordergrund. Wie gehen Erzieherinnen und Erzieher mit nachhaltigen Konzepten um? Welche Maßnahmen für eine nachhaltige Lebensweise werden bereits vorgelebt? Welche Bereiche können noch optimiert werden? Eine kritische Betrachtung des Kindergartenalltags hilft dabei, Ansatzpunkte für Projekte zu finden.
Schon ganz alltägliche Dinge lassen sich mit einer nachhaltigen Botschaft versehen und prägen sich dadurch bei den Kindern ein:
- Leitungswasser trinken, statt Wasser aus Flaschen = spart Verpackungsmüll
- Beim Backen wiederverwendbare Backmatten oder Muffinförmchen benutzen = auch das spart Müll und die in der Produktion verwendete Energie
- Statt gekaufter Seifenblasenmischungen eigene herstellen = Auswahl und Zusammenstellung umweltschonender Inhaltsstoffe möglich
- Geschenke in Stoff oder Altpapier verpacken = ressourcenschonend und leichter abbaubar
- Energie sparen durch richtiges Lüften = Stoßlüften sorgt für einen besseren Luftaustausch und Boden und Wände kühlen nicht ganz so schnell aus
Weitere leicht umsetzbare Alltagstipps - nicht nur für Schulen - gibt es in unserem Beitrag "Nachhaltigkeit in den Schulalltag integrieren".
Themenfeld: Ernährung
Die Beschaffung von Lebensmitteln und der verantwortungsvolle Umgang mit Lebensmitteln sind wichtige Teile eines nachhaltigen Umgangs mit unserer Umwelt. Jedes Jahr wirft jeder Mensch allein in Deutschland ca. 85 kg Essen weg! In dieser Zahl enthalten, sind neben verdorbenen Lebensmitteln auch Essensreste und Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde.
Aber auch im Bereich Obst, Gemüse und Kochen gibt es kleine hilfreiche Tipps für einen ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt:
- Kochen mit regionalen Zutaten = spart Emissionen, die beim Transport der Waren ausgestoßen werden
- Anlegen eines eigenen Gemüsebeets im Garten = stärkt das Wissen zur Herkunft von Obst und Gemüse
- Wochenplanung der Mahlzeiten = Reste vom Vortag können am Folgetag in die Rezepte eingebaut werden (z. B. Pfannkuchen am nächsten Tag in eine Suppe schneiden)
- Kleine Portionen verteilen und lieber einen Nachschlag anbieten = es entstehen weniger Essensreste, die entsorgt werden müssen
- Mindesthaltbarkeitsdatum als Empfehlung ansehen = Lebensmittel verderben nicht am Tag nach Ablauf dieses Datums, abgelaufenes Lebensmittel auf Verwendbarkeit prüfen (Achtung: Gilt nicht für leicht verderbliche frische Waren wie Fleisch und Fisch!)
Weitere Informationen zum gemeinsamen Kochen in Kindergarten und Kindertagesstätte gibt es im Beitrag "A – Z: Gemeinsam Kochen im Kindergarten".
Themenfeld: Basteln
Nicht alles, was verbastelt wird, muss neu sein. Upcycling ist nicht nur ein Trend, sondern zeigt auf, dass aus vermeintlichem Müll neue Dinge entstehen können. Milchkartons, Gläser mit Schraubverschluss, Joghurtbecher und viele andere Verpackungsmaterialien lassen sich schnell und einfach für das Basteln vorbereiten und werden auf diese Weise nicht ebenfalls ein Teil des immer größer werdenden Müllbergs.
Nicht nur die Bastelmaterialien sind Teil eines nachhaltig geführten Alltags in Kindergärten. Auch Aufbewahrungsmöglichkeiten wie Materialschalen sind viel zu oft aus Kunststoffen hergestellt, die die Natur belasten. Eine Alternative sind daher Produkte aus Biokunststoffen oder Filz, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurden.
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Neben der Aufbewahrung sind natürlich auch Upcycling-Projekte dazu geeignet, um Kindern auf farbenfrohe Weise den Umgang mit Abfall näherzubringen. Neben Vogelfutterprojekten, Bastelideen zum Jahreswechsel, Weihnachtsdekorationen, Halloween-Ideen und Laternen gibt es über das Kindergartenjahr verteilt viele Gelegenheiten mit Upcycling den Müllberg ein wenig kleiner zu machen.
Themenfeld: Spielen
Spielzeug muss nicht immer aus Kunststoff bestehen. Holzspielzeug ist eine sinnvolle Alternative aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch selbstgebasteltes Spielzeug kann ebensoviel kreatives Spiel auslösen wie ein gekaufter Spielwarenartikel. Statt eines vorgefertigten Stofftiers kann zum Beispiel als Bastelprojekt ein Sockenbär aus alten Socken gemeinsam gebastelt werden.
Neben dem Basteln von Spielzeug und dem Kauf von nachhaltig produzierten Spielwaren ist - zumindest für ein paar Wochen im Jahr - das Konzept des spielzeugfreien Kindergartens ein guter Weg, um den bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen zu verdeutlichen. Auch oder gerade ohne industriell gefertigtes Spielzeug ist kreatives Spiel möglich. Die Kinder lernen auf diese Weise einen fokussierten Blick auf die Dinge, die sie umgeben und lernen dabei ganz spielerisch, Alltagsmaterial einer neuen Bestimmung zuzuführen. Stöcke, Steine, Papierreste, Papprollen und alte Zeitung - alles wird in das Spiel mit einbezogen und nicht als Abfall oder Müll gesehen, sondern als vollwertiges Spielzeug.
Wie diese spielzeugfreie Zeit sinnvoll in den Kindergartenalltag integriert werden kann, beschreibt der Beitrag "Der spielzeugfreie Kindergarten - sinnvolle Spielzeugpausen einlegen".
In eigener Sache
Auch die Arnulf Betzold Gmbh hat sich im Laufe ihrer mittlerweile 50-jährigen Geschichte dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben. Nachhaltige Bastelmaterialien und Spielwaren zur optimalen Förderung der Kinder gehören ebenso dazu wie ein klimaneutraler Versand und die nachhaltige Firmenzentrale in Ellwangen an der Jagst.
Linksammlung zu nachhaltigen Projekten und Ideen
Zu allen bereits beschriebenen Themenbereichen zu Nachhaltigkeit im Kindergarten gibt es online viele Informationen und Projektideen
- Das Haus der kleinen Forscher bietet umfassende Informationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kindergarten und Kita. Eine PDF-Broschüre gibt es hier.
- Kleine Projektideen zu Ernährung, Mobilität, Wasser und Erde gibt "kindergarten heute" vom Herder Verlag. Hier geht's zum Beitrag.
- Der deutsche Bildungsserver fasst in einer Sammlung einige Ideen zur nachhaltigen Entwicklung im Elementarbereich zusammen. Die Sammlung gibt es hier.
- Um Umweltbildung und -erziehung in Kindertageseinrichtungen geht es in der Broschüre des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Hier geht's zur Broschüre.
- Einen Praxisleitfaden zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kitas hat der Wissenschaftsladen Bonn herausgebracht. Den Leitfaden gibt es hier.
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