Tanja Bellinger ist seit rund 15 Jahren als Mittelschullehrerin in Bayern tätig. Seit 18 Jahren beschäftigt sie sich mit Themen rund um den Hund und leitete früher ihre eigene Hundeschule in München. Deshalb lag es nahe, ihre Leidenschaft zum Hund auch mit ihrem Beruf zu verbinden. Gemeinsam mit einer Hundetrainerin bietet sie Ausbildungskurse für Schulhund-Lehrkräfte im Südwesten Bayerns an.
Mehr über Tanja Bellinger und ihre Arbeit mit ihrer Hündin Polly finden Sie auf ihrem Instagram-Kanal: www.instagram.com/polly._.power/
Ausbildung und Arbeit mit dem Schulhund: Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für Hunde in der Schule
Als ich neulich meine Hündin einen Futterbeutel mit darin versteckten Matheaufgaben im Klassenzimmer apportieren ließ, dabei in das Gesicht des Kindes sah, welches den Hund zum Beutel schicken durfte, wurde mir wieder bewusst, welch besondere Wirkung diese Art des Unterrichtens auf Kinder und Jugendliche haben kann. Voller Stolz präsentierte der Hund den Beutel, das Kind übernahm diesen und las die erste Matheaufgaben vor. Kein einziges anwesendes Kind zögerte, die Aufgabe in Windeseile zu lösen.
Mein Hund als „Motivator“ und ein Schüler, der in diesem Moment Selbstwirksamkeit spürte, weil Polly auf sein Kommando hörte. Die Zielsetzung war klar und konnte erreicht werden, weil ich die Methodik auf Hund und Klasse abgestimmt hatte.
Wer einen Schulhundeinsatz plant, muss viele verschiedene Dinge berücksichtigen. Dabei spielt schon die Schulart oder Jahrgangsstufe, in der der Hund zum Einsatz kommt, eine entscheidende Rolle. Tendenziell nervöse Hunde sind vielleicht in einer unruhigen Grundschulklasse weniger gut aufgehoben. Stimmungsübertragung passiert schnell und kann ein entscheidender Faktor für das Gelingen des Unterrichtseinsatzes sein.
Ein weiterer Aspekt ist, dass die Anwesenheit des Hundes gar nicht zwingend notwendig ist, um Schulhundarbeit zu gestalten. Es gibt ganz wunderbare Möglichkeiten, auch ohne Präsenz des Vierbeiners Hundethemen in den Unterricht einfließen zu lassen.
Hier ein paar Beispiele dazu:
- einen Brief an den Schulhund schreiben,
- Memo- oder Bingo-Spiele mit Hundemotiven,
- eine Schülerfirma gründen, die Produkte rund um den Hund herstellt (z. B. Leckerlies backen),
- Leittextarbeit für ältere Schülerinnen und Schüler mit praktischem Aufgabenteil (z. B. ein Intelligenzspielzeug entwickeln),
- eine Betriebserkundung in einem Tierheim durchführen oder auch
- Beiträge für die Schulhomepage oder den Schulhund-Instagram-Account erstellen.
Eine Umfrage unter den Eltern meiner Klasse hat ergeben, dass sich die meisten Erwachsenen aber vor allem wünschen, dass die Kinder und Jugendlichen einen verantwortungsvollen und sicheren Umgang mit Hunden lernen. Schließlich sind Hunde in unserer Gesellschaft allgegenwärtig.
Auch, wenn die Familie selbst kein eigenes Tier besitzt, sollten Kinder schon früh lernen, wie sie (fremden) Hunden begegnen, um Beißvorfälle zu verhindern. Somit ist auch die Beißprävention Teil der Arbeit von Schulhund-Lehrkräften.
Achten Sie also darauf, dass auch diese Themen in der Ausbildung angesprochen werden und Sie Methoden an die Hand bekommen, wie Sie dies an Ihrer Schule umsetzen können. Mehr dazu erfahren Sie im letzten Teil dieser Reihe.
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