Blockflöte lernen in der Schule
Das erfahren Sie in diesem Beitrag
Die Blockflöte, das Anfängerinstrument
Die Blockflöte ist das unumstrittene Einstiegsinstrument Nummer eins! Sie gilt als einfach zu erlernen: Schon Kinder im Vorschulalter können auf der Sopranblockflöte erste einfache Melodien lernen. Man muss nur ausatmen und schon entsteht ein Ton – ein Erfolgserlebnis auf das ein Trompetenanfänger oft länger hinarbeiten muss.
Außerdem ist die Blockflöte in der Anschaffung günstiger als z. B. ein Klavier oder Cello und auch viel leichter unterzubringen.
Auch in der Grundschule bringen viele Musiklehrerinnen und –lehrer ihren Schülerinnen und Schülern deswegen gern wortwörtlich die Flötentöne bei :)
Häufig gibt es an Schulen bereits Flötenklassensätze. Aus Kosten- und Hygienegründen greifen Schulen gerne zu Plastikflöten, die gut zu reinigen sind. Ist an Ihrer Schule noch kein Klassensatz vorhanden, müssen die Schülereltern die Instrumente aber nicht unbedingt neu anschaffen: Bestimmt haben Freunde oder Verwandte noch irgendwo eine Sopran-Blockflöte im Schrank verstaut (achten Sie nur darauf, dass alle Flöten mit derselben Griffweise mitbringen).
Der Flötenunterricht in der Grundschule ist eine prima Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler in Kontakt mit einem Instrument als musikalisches Ausdrucksmittel zu bringen. Denn für manche sind die Kosten für eine Musikschule einfach zu hoch oder in der Familie wird kein großer Wert auf das Erlernen eines Instruments gelegt.
Die Kinder
- lernen Noten kennen,
- entwickeln ihr Rhythmusgefühl weiter und
- trainieren die Motorik der Finger.
Allerdings ist es kaum zu schaffen, alle Kinder einer Klasse von der Flöte zu begeistern. Möchten Sie der gesamten Klasse Flötenunterricht erteilen, empfiehlt es sich, mit den Motivierten nach einiger Zeit als Schul-AG weiterzumachen. Für das gemeinsame Spiel sind kleinere Gruppen ohnehin besser geeignet.
Warum hat die Blockflöte ein Imageproblem?
Für Kinder, die das Instrument nicht freiwillig gelernt haben, ist es eher negativ besetzt. Sie hätten vielleicht lieber ein anderes Instrument gespielt (oder Sport gemacht). Sie empfanden das Üben als lästig und das weihnachtliche Vorspielen war eher eine Strafaufgabe für sie als besinnlich.
Selbst wenn der Start noch ein guter war, wurde die Blockflöte, meist während der Pubertät, „uncool“ und Schlagzeug, Keyboard oder Gitarre standen höher im Kurs.
Das Comeback der Blockflöte?
Um das Image der Blockflöte aufzupolieren, wurde vor einigen Jahren der „Tag der Blockflöte“ eingeführt, den die Fans des Instruments jährlich am 10. Januar feiern. Sie möchten die große Bandbreite des Spiels zeigen und auf die unterschiedlichen Modelle wie die kleine Sopranino- oder die riesige Kontrabass-Blockflöte hinweisen, und klar machen, dass die Blockflöte zu Unrecht unterschätzt wird.
Doch noch ist es zu früh, das Comeback der Blockflöte auszurufen: Die meisten Schülerinnen und Schüler kann das Klavier, gefolgt von Gitarre und Violine für sich verbuchen. Bei der Blockflöte haben sich die Schülerzahlen seit Mitte der 1990er Jahre halbiert – sie kann nur Rang vier auf der Hitliste der beliebtesten Instrumente für sich verbuchen, wie eine Statistik des Verbands Deutscher Musikschulen von 2014 zeigt.
Vielleicht gelingt es der wachsenden Zahl erfolgreicher Blockflötisten die Wende zu bringen: Maurice Steger gewann 2015 mit der Blockflöte den ECHO Klassik in der Kategorie Instrumentalist des Jahres (Flöte). Dorothee Oberlinger, Stefan Timmingh und Michaela Petri füllen mit der Blockflöte Konzertsäle, die Band „Wildes Holz“ covert Rockmusik mit Blockflöte, Kontrabass & Gitarre und Matthias Schrei gab sich den Künstlernamen „Die Blockflöte des Todes“ :)
Sie zeigen, dass die Blockflöte mehr kann als Klassik und Weihnachtslieder – Rock, Pop, Improvisation – alles ist möglich!
Um richtig gut zu klingen, muss man jedoch dranbleiben und üben. Wer die einfachen Kinderlieder hinter sich lassen will, muss Atem, Zunge, Mund und die Feinmotorik der Finger im Griff haben.
Der Grundstein kann im Musikunterricht der Grundschule gelegt werden – am besten spielerisch, abwechslungsreich und ohne Druck.
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